(mt) Damit sind die Schweizer nach dem Gewinn einer Team-Goldmedaille und weiteren Medaillen anlässlich der Kampfkunst WM 2012 auch dieses Jahr an der erstmals durchgeführten Kampfkunst-Olympiade sehr erfolgreich gewesen. Die beiden errungenen Bronzemedaillen fallen umso mehr ins Gewicht, als das Schweizer Team diesmal nur mit einer dreiköpfigen Delegation, bzw. zwei aktiven Athleten nach Korea reiste.
«Mulympics», so heisst die «Olympiade der Kampfkünste», welche diesen Sommer erstmals überhaupt durchgeführt worden ist. An den vom Internationalen Mulympischen Komitee (IMC) organisierten Wettkämpfen nahmen mehr als 3‘000 Kampfkünstler und -Sportler/innen aus über 35 Ländern teil. Zu den Wettkampf-Disziplinen gehörten Haidong Gumdo (koreanische Schwertkunst), Taekwondo, Karate, Tang Su Do und Wushu) als Einzelathleten oder Mannschaften gegeneinander antreten.
«Wir hätten uns kaum träumen lassen, dass wir beide mit einer Medaille von der ersten Kampfkunst-Olympiade in die Schweiz zurückkehren würden», äussert sich Haidong Gumdo-Meister Giuseppe Ferrandino begeistert: «Eine solche Premiere gibt es nur einmal!» Genau genommen bringt er sogar zwei Bronze-Medaillen zurück in die Schweiz: die eine für einen extrem präzisen Papierschnitt, die zweite für eine beinahe perfekt gelungene Performance gemeinsam mit seiner Partnerin und Schwarzgurt-Trägerin Jolanda Eggenschwiler in der Teamdisziplin Formenlauf.
Auch Jolanda Eggenschwiler zeigt sich überglücklich: «Ein beeindruckendes Erlebnis und der persönliche Beweis dafür, dass sich anfängliche Anspannung – selbst im ersten persönlichen internationalen Schwertkampf-Wettbewerb – als gebündelte Energie konzentriert abrufen lässt.» Im Papierschneiden war sie ebenfalls sehr erfolgreich und konnte gleich am ersten Tag die Vorrunde mit einem nahezu perfekten Schnitt meistern. In der Hauptrunde belegte sie letztlich den hervorragenden 6. Platz.
In der Vorrunde des Papierschneidens hatte Giuseppe Ferrandino sogar sämtliche Konkurrenten hinter sich gelassen, um mit 19 von 20 möglichen Punkten ins Finale einzuziehen. «Klein aber fein», lautete das Motto des 3-köpfigen Schweizer Teams. «Nach dem langen Flug nach Korea und der Busreise nach Yongpyeong – Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2018 – galt es, rasch das andere Klima und die Zeitverschiebung zu meistern», sagt der mehrfache Medaillengewinner.
Am Folgetag ging es los: Das Team Eggenschwiler/Ferrandino brillierte im Formenlauf mit den Schweizer Tugenden Präzision, Synchronizität und Disziplin und schaffte den Finaleinzug unter die besten vier Gruppen als einzige Nicht-Koreaner.
Am darauffolgenden Finaltag konnten die Schweizer ihre Spitzenleistung mit einem fehlerfreien Lauf im Teamevent bestätigen und empfingen mit dem sensationellen 3. Rang Mulympics-Bronze.
Auch «Headmaster» Christian Mayer, Schweizer Landesleiter, und Begründer der Swiss Haidong Gumdo Association zeigt sich sehr befriedigt: «Mulympics ist neu für alle Kampfkünstler dieser Welt. Ein Treffen der Stile Karate, Taekwondo, Wushu, Tang So Do und Haidong Gumdo ist eine wunderbare neue Chance, um den freundschaftlichen Geist des "Budo" gemeinsam zu leben.»
Müde aber hochzufrieden machten sich die Schweizer nach drei Wettkampftagen mit besten Erinnerungen an die erste Kampfkunst-Olympiade und zwei Medaillen im Gepäck auf den Rückweg in Richtung Heimat. «Wir kommen wieder!», sind sich Mayer, Eggenschwiler und Ferrandino einig: «Das Schweizer Haidong Gumdo-Team ist immer für eine Überraschungsmedaille gut!» Die nächste Chance für Medaillengewinne in Südkorea bietet sich nach aktuellem Stand an der Schwertkunst-WM 2014, für ein dannzumal wohl wieder deutlich grösseres Schweizer Team.
Mehr Infos: www.kajzen.ch, www.haidong-gumdo.ch
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