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Eidechsen haben Hochsaison

Wenn die Sonne so intensiv strahlt wie in den letzten Wochen, sind auch die Eidechsen nicht mehr weit. Doch Eidechse ist nicht gleich Eidechse. Teil drei der Serie «Wildlebende Tiere im Seeland».

Eidechsen sind überall dort anzutreffen, wo die Sonneneinstrahlung besonders stark ist. Die «Minidinosaurier» sind im Seeland und im Jura stark vertreten und haben jetzt sozusagen Hochsaison.

Eidechsen sind sehr scheu und weichen Gefahren jeweils blitzschnell aus. So verwundert es nicht, dass sie sich immer dort aufhalten, wo sich ihnen Rückzugsmöglichkeiten bieten. Gespaltene Betonmauern, Zwischenräume in aufgestapeltem Holz, herumliegendes Gestein oder dichtes Gebüsch sind für sie lebensrettend. Am mutigsten sind die an Menschen gewöhnten Mauereidechsen, die ihre Territorien oft bei Wohnhäusern und in Gartenanlagen haben. Wer sich in ihrer Nähe laut- und bewegungslos verhält, kann sie problemlos beobachten.

Die Lebendgebärende

Eidechse ist aber nicht gleich Eidechse. Die im Seeland bekanntesten Arten sind die Zaun-, Wald- und Mauereidechsen. Die Waldeidechse ist das zierlichste Tier von allen und erreicht nur eine Grösse von ungefähr 15 Zentimetern. Ihre Grundfarbe ist Braun mit einem mehr oder weniger deutlichen dunklen Strich auf dem Rücken. Die Bauchstelle des Männchens ist gelb oder orange gefärbt. Jungtiere sind oft fast schwarz. Waldeidechsen können relativ niedrige Temperaturen ertragen und begeben sich deshalb auch in höhere, also kühlere Lagen. Von den Zaun- und Mauereidechsen unterscheidet sich die Waldeidechse im Wesentlichen dadurch, dass sie nicht wie die anderen Eier legt, sondern lebendgebärend ist.

Die Zauneidechse wiederum ist um einiges grösser als die Waldeidechse und wird bis zu 22 Zentimeter lang. Sie hat im Vergleich zu anderen einheimischen Eidechsen aber einen eher kurzen Schwanz. Gefärbt ist sie je nach Individuum, Geschlecht und Alter.

Während der Paarungszeit sind die Männchen an der smaragdfarbenen bis bläulichen Imponierfärbung zu erkennen. Die Weibchen sind stets bräunlich, hell- bis dunkelbraun, und sie haben schwarz-weisse Flecken auf der Oberseite. Sie legen ihre Eier in sandigem, weichem Boden mit Südausrichtung ab, damit sie von der Sonneneinstrahlung erwärmt werden. Allerdings ist diese Eid- echse gefährdet, da biotopische Lebensräume mehr und mehr verschwinden.

Die Zierlichste

Die Mauereidechse ist die zierlichste von allen. Ihr langer, schlanker Schwanz misst etwa zwei Drittel ihrer Körpergrösse und macht sie dadurch irgendwie zur Diva. Eidechsenmännchen werden aber trotz des langen Schwanzes nur etwa 21 Zentimeter gross. Die Weibchen sind einiges kleiner.

Mauereidechsen sind nicht wählerisch punkto Lebensraum. Sie können selbst in senkrechten Mauern und Felsen leben. Das kommt ihnen allerdings zugute, denn so wird diese «Haus»-Eid-echse seltener zur Beute von Hauskatzen.

In der nächsten Folge der Serie «Wildlebende Tiere im Seeland» geht es um die grosse Hausspinne.

Echsen sind scheu und verschwinden bei Gefahr

blitzschnell in Mauerritzen und Gesteinsspalten. Bild: zvg

Stichwörter: Seeland