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Coronablog

Es hat gar nicht wehgetan

Lange waren im Kanton Bern nur die Impfgruppen A, B.und C zum Piksen zugelassen, also Menschen über 65, Kranke mit höchstem Risiko sowie Bundesratsmitglieder.

Beat Kuhn
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Beat Kuhn

Inzwischen können sich aber auch Impfwillige der Kategorien D bis N anmelden, sprich alle, die volljährig sind. Nun sind also alle Schleusen geöffnet. Am Montag letzter Woche (3. Mai), schaute ich im Internet nach, wann in den folgenden Monaten ein Termin frei sei. Doch siehe da: Der nächstmögliche war gleich am Freitag (7. Mai), im Impfzentrum Bernexpo, konkret in der Festhalle.

Ebenso überrascht wie erfreut meldete ich mich dafür an. Am Donnerstag kamen mir indes leise Zweifel, denn da teilte der Kanton per Mail mit, dass er am Montag (gestern) sein zehntes Impfzentrum eröffnen werde – eben das Impfzentrum Bernexpo. So fragte ich mich, ob mich allenfalls ein Robot irrtümlich schon für Freitag aufgeboten habe. Aber ich fuhr dann trotzdem hin. Als ich mit dem E-Bike auf den BEA-Parkplatz einbog, fragte ich einen Wachmann, wo ich mein Bike abstellen solle. Da fragte er mich vorwurfsvoll: «Sit dir ke Bärner, wüsst Ihr nit, wo 
d Fäschthaue’n’isch?».

Im Foyer wurde ich gefragt: «Ist Ihre Maske zertifiziert? Sonst könnten Sie drinnen Probleme bekommen.» Das wollte ich natürlich nicht, und so ersetzte ich meine Maske durch die angebotene, obwohl ich meine weder im Darknet noch bei der Mafia erworben hatte. Nach der Anmeldung musste ich mich auf einen der weit auseinander hingestellten Stühle im «Warteraum» setzen und warten, bis auf einer elektronischen Anzeige meine Nummer aufleuchten würde, die ich am Empfang erhalten hatte. 
Das kam mir vor bei beim Einchecken auf einem Flughafen.

Als «V312» aufleuchtete, begab ich mich zu einer Art Kabine, 
in der mich zwei junge Krankenschwestern in Empfang nahmen. Die Frage, ob ich nervös sei, beantwortete ich mit Nein, die Frage, ob ich mit Moderna als Impfstoff einverstanden sei, mit Ja – und ein anderer Impfstoff wäre vor Ort auch gar nicht vorhanden gewesen. Dann ein Piks, den ich kaum wahrnahm, und schon wars vorbei. Hinterher setzte ich mich noch für 15 Minuten auf einen der Stühle im «Ruheraum» neben dem Ausgang, wie es allen empfohlen wird. Negative Folgen spürte ich auch gestern noch keine, und so sehe ich auch der zweiten Impfung Anfang Juni gelassen entgegen

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