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Carte Blanche

Attacke auf die Schwäne!

In unserer Rubrik «Carte Blanche» berichtet heute die ehemalige Leiterin der Schwanenkolonie Biel über eine "Salamitaktik" der kantonalen Umweltbehörde.

Liz Vogt ist die ehemalige Leiterin der Schwanenkolonie Biel (bis 2007) und engagiert sich im Vogel- und Umweltschutz. bt/a

Carte Blanche von Liz Vogt

Der Ständerat will den Schutz der Höckerschwäne lockern und den Kantonen neu die Möglichkeit gewähren, junge Schwäne zu töten oder die Eier der Tiere zu beschädigen. Die kantonalen Umweltdepartemente könnten dann sogar den Bauern und den Wildhütern den Abschuss der bis anhin geschützten Schwäne und die Zerstörung ihrer Eier auf den Nestern überlassen. Unglaublich!

Mit einem solchen Entscheid ist Tür und Tor geöffnet, um das Tierschutzgesetz einmal mehr zu umgehen, was ständig zu mehr Problemen führt für die Wildtiere. Die vielen Berufsfischer fischen unsere Seen leer und dann sind die Kormorane (was wissenschaftlich keinen Einfluss hat auf eine Fischpopulation) oder gar Gänsesäger Schuld... Neuestens stören die Schwäne wegen gewisser Bauvorhaben am See in der Innerschweiz und weil sie Gras fressen. Im Kopf gewisser Leute ist die Töterei und Plagerei gegenüber den Tieren scheinbar die einzige Möglichkeit, ihren Frust loszuwerden. Um des Geldes willen werden Tiere abgeknallt. Es hat aber nicht zu viele Wildtiere – es hat zu viele dumme Leute auf der Welt.

Die kommenden Wahlen sind wichtig punkto Umweltgedanken und Tierschutz! Liebe Wähler, überlegt euch gut, was in Zukunft für uns alle wichtig ist. Dazu ein Ratschlag des grossen Denkers.  Buchtitel: «Der Appell des Dalai Lama an die Welt» mit der Erkenntnis: Ethik ist wichtiger als Religion. Autor: Franz Alt.

Mit der Salamitaktik versucht man immer wieder, das Tierschutzgesetz zu umgehen. Knallt beliebig Wildtiere ab, nach Geld- oder sparbringenden Kriterien oder hobbysportlichen Lustgefühlen. Die Lobbyisten stellen jeweils ihre Forderungen, dabei wird gelogen und betrogen, was verheerende Folgen für unsere Umwelt und unser Dasein bewirkt.

Wir brauchen Politiker und Beamte im Bundesamt für Umwelt, Kantonsregierungen, Vollzugsbehörden, Gerichte, die auch für Tiere, Pflanzen und Bäume einstehen. Unsere Umwelt ist in Gefahr.

Also liebe Parlamentarier, die immer Lobbies befolgen und unnötige, verletzende Forderungen gegen Tiere anbringen: Lebensgemeinschaft, inklusive Tiere, betrifft uns alle. Friede kann nie gelebt werden wenn wir nicht Liebe, Ehrfurcht und Rücksichtnahme für alle Lebewesen haben. 

In dieser Rubrik erhalten Persönlichkeiten aus der Region eine Plattform: Hier können sie auf Anfrage der Redaktion pointiert Stellung nehmen; ihre Meinung braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken. 

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