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Sterbliche Überreste von 300 Srebrenica-Opfern bestattet

Gedenken an Opfer von Srebrenica-Massaker

Rund 30'000 Menschen haben in Bosnien an einer Gedenkveranstaltung zum 13. Jahrestag des Massakers von Srebrenica teilgenommen.

(sda) Zu der Zeremonie in der Gedenkstätte Potocari nahe Srebrenica kamen auch der internationale Bosnien-Beauftragten Miroslav Lajcak sowie der muslimische und der kroatische Vertreter der dreiköpfigen bosnischen Präsidentschaft, Haris Silajdzic und Zeljko Komsic. Offizielle Vertreter der bosnischen Serben waren nicht anwesend.<br><br><br>Am Ende der Zeremonie wurden die sterblichen Überreste von 308 Opfern der Gräueltat an bosnischen Muslimen auf dem 2003 gebauten Erinnerungsfriedhof in Potocari bestattet.<br><br><br>Im Juli 1995 waren bosnisch-serbische Milizen in die damalige UNO-Schutzzone Srebrenica einmarschiert und hatte an den leicht-bewaffneten niederländischen Blauhelmsoldaten vorbei rund 8000 Muslime - vorwiegend Männer und Jungen - verschleppt und getötet.<br><br><br>Als Hauptverantwortliche gelten der vom UNO-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien gesuchte frühere Chef der bosnischen Serben, Radovan Karadzic, und sein damaliger Kommandant Ratko Mladic. Beide sind nach wie vor flüchtig.<br><br><br>Das Massaker von Srebrenica gilt als das schwerste in Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Sowohl der Internationale Gerichtshof wie auch das UNO-Kriegsverbrechertribunal stufen es als Völkermord ein.<br><br><br>Nach Ende des Bosnien-Krieges (1992-1995) wurden in der Gegend mehr als 60 Massengräber gefunden. Rechtsmediziner identifizieren die Opfer mit Hilfe einer DNA-Analyse. Bislang sind etwa 2900 Srebrenica-Opfer in Potocari begraben worden.<br><br><br>

Stichwörter: Bosnien

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