(sda) Zu der Zeremonie in der Gedenkstätte Potocari nahe Srebrenica kamen auch der internationale Bosnien-Beauftragten Miroslav Lajcak sowie der muslimische und der kroatische Vertreter der dreiköpfigen bosnischen Präsidentschaft, Haris Silajdzic und Zeljko Komsic. Offizielle Vertreter der bosnischen Serben waren nicht anwesend.<br><br><br>Am Ende der Zeremonie wurden die sterblichen Überreste von 308 Opfern der Gräueltat an bosnischen Muslimen auf dem 2003 gebauten Erinnerungsfriedhof in Potocari bestattet.<br><br><br>Im Juli 1995 waren bosnisch-serbische Milizen in die damalige UNO-Schutzzone Srebrenica einmarschiert und hatte an den leicht-bewaffneten niederländischen Blauhelmsoldaten vorbei rund 8000 Muslime - vorwiegend Männer und Jungen - verschleppt und getötet.<br><br><br>Als Hauptverantwortliche gelten der vom UNO-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien gesuchte frühere Chef der bosnischen Serben, Radovan Karadzic, und sein damaliger Kommandant Ratko Mladic. Beide sind nach wie vor flüchtig.<br><br><br>Das Massaker von Srebrenica gilt als das schwerste in Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Sowohl der Internationale Gerichtshof wie auch das UNO-Kriegsverbrechertribunal stufen es als Völkermord ein.<br><br><br>Nach Ende des Bosnien-Krieges (1992-1995) wurden in der Gegend mehr als 60 Massengräber gefunden. Rechtsmediziner identifizieren die Opfer mit Hilfe einer DNA-Analyse. Bislang sind etwa 2900 Srebrenica-Opfer in Potocari begraben worden.<br><br><br>
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