100. Geburtstag verpasst – das grosse „Excusez“, Frau Mischler

Liebe Frau Anna Mischler, bitte verzeihen Sie uns. Am letzten Donnerstag durften Sie in Biel Ihren 100. Geburtstag feiern. Den 100. – und die Regionalzeitung schaut nicht hin. Empörend und unverzeihlich, zugegeben. Ich wurde dann auch unmissverständlich darauf aufmerksam gemacht. Kritik einstecken gehört dazu und wenn diese berechtigt ist, habe ich auch Verständnis. Natürlich erfolgte eine interne Ursachenforschung. Die Antworten sind einfach: Ihr Ehrentag wurde ganz einfach verpasst. Ehrlich und offen: Da haben wir für einmal versagt. Denn offiziell hatten wir Kenntnis vom speziellen Tag, da haben die Mechanismen geklappt. Man mag sagen, dass es Schlimmeres gibt. Das ist sicher nicht falsch, aber dennoch mit Blick auf die seltene runde Zahl halt doch unschön.

Noch tragischer: Ihr Sohn Daniel hat mich am Vortag persönlich darauf aufmerksam gemacht, dass eine Kollegin des «Journal du Jura» die Mutter besucht habe, dass also Text und Fotos bei uns im Haus vorhanden seien. Und dann: Im Irrglauben, dass im BT solche Jubeltage ohnehin berücksichtigt werden, fiel das Controlling komplett aus. Und die Katastrophe war perfekt. Natürlich gehört es zu unseren täglichen Pflichten, Themen und Texte unter den verschiedenen Redaktionen auszutauschen und auch mal zu übersetzen. Das können wir und das machen wir – ganz offenbar mit Aussetzern. Die Entschuldigung gilt auch Daniel. Und der kleine Trost, dass zumindest das französischsprachige Umfeld via «Journal du Jura» informiert war, bleibt Tatsache.

Ein Nachzug einen Tag später, wie dies bei anderen verpassten Gelegenheiten auch schon realisiert wurde, ist bei Geburtstagen wenig sinnvoll – es war schlicht zu spät. Deshalb mein «Excusez» nun auf diesem Weg.

Ganz offiziell: am 11. April feierte die Bielerin Anna Mischler bei bester Gesundheit ihren 100. Geburtstag. Sie lebt komplett selbstständig und geniesst tägliche kleine Ausflüge in die Stadt. Über die Aktualität informiert sich die perfekt zweisprachige Jubilarin in unseren beiden Regionalzeitungen. Feiern durfte sie im Kreis der Familien ihrer drei Söhne mit Enkel- und Urenkel-Kindern.

Ich gratuliere Ihnen persönlich verspätet und wünsche Ihnen im neuen Lebensjahr alles Gute. Und – versprochen: auf Ihren 101. Geburtstag in einem Jahr komme ich im «Bieler Tagblatt» persönlich zurück. Das Datum ist bereits in der Agenda vermerkt.

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