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Biel

180 LED-Lämpchen bringen das Kreuz zum Leuchten

Seit dem 9. Juli leuchtet auf dem Bözingenberg wieder ein Schweizer Kreuz. Das Symbol wurde für den 
1. August von freiwilligen Helfern installiert.

Copyright: Peter Samuel Jaggi / Bieler Tagblatt

Am Schweizer Nationalfeiertag sind Städte und Dörfer mit Fahnen geschmückt, halten Persönlichkeiten Reden, werden Höhenfeuer und Feuerwerke gezündet, läuten Kirchenglocken länger als sonst und veranstalten Vereine, Gast- und Landwirte Brunches. Infolge der Corona-pandemie ist aber dieses Jahr alles etwas anders. Viele Feierlichkeiten finden nur im kleinen Rahmen oder gar nicht statt – auch der Big Bang am Bielersee fällt dem Virus zum Opfer.

 

Bis im August in Betrieb

Auf vieles muss verzichtet werden, aber nicht auf das Schweizer Kreuz auf dem Bözingenberg. Seit über 50 Jahren wird damit der Nationalfeiertag symbolisch untermalt. Ganze 180 LED-Lämpchen bringen das Kreuz zum Leuchten. Seit dem 9. Juli, und noch bis am 18. August, ist es jeden Abend von 21 bis 1 Uhr von weit her zu sehen.

Installation und Abbau stehen in der Verantwortung des Quartierleists Bözingen, dem das Kreuz auch gehört. Der Arbeit nehmen sich freiwillige Helfer von Vereinen und Firmen an. Um den Aufruf zur Mitwirkung kümmert sich Hans-Peter Habegger, Präsident des Tierparkvereins Biel. «Wir können immer auf tatkräftige Unterstützer zählen», sagt Thomas Briggen, Präsident des Quartierleists Bözingen.

Einen festen Bestandteil der Installation bilden vier 20 Meter hohe Masten. An diesen Masten werden die Gerüststangen, Kabel- und Kabelbriden sowie das Kreuz befestigt. Direkt unter den Masten befindet sich der Elektrokasten. Die Beleuchtung der Lämpchen funktioniert via Zeitschaltuhr. Gelagert werden das Kreuz und die dazugehörenden Bestandteile beim Hof des Landwirts Peter Sahli auf dem Bözingenberg.

Der grosse Moment kommt jeweils, wenn das Licht zum ersten Mal eingeschaltet wird. Dann wird nämlich sichtbar, welche Lämpchen nicht funktionieren. Erfahrungsgemäss sind das etwa 10 Prozent. «Diese Lämpchen sind aber nicht alle defekt, einige haben sich nur während der Lagerung etwas aus der Fassung gelöst und müssen nachgeschraubt werden», sagt Briggen.

 

Geringer Stromverbrauch

Die Kosten für den Stromverbrauch der Beleuchtung belaufen sich auf 24 Franken. Dieser Betrag, wie auch die Kosten für den Unterhalt und die Instandstellung des 1.-August-Symbols, werden vom Quartierleist Bözingen übernommen. Der Verein hat auch die Umstellung von Glühbirnen auf energiesparende LED-Lampen sowie die Erneuerung des Fundamentes der Installation finanziert. Beim Auf- und Abbau spendiert der Leist den Helfern die Getränke und die Betreiber des Restaurants Bözingenberg das Essen.

Thomas Briggen war nicht zum ersten Mal beim Aufbau des Kreuzes dabei. Es sei immer wieder beeindruckend, wie geschickt die Leute zusammenarbeiten würden. «In knapp zwei Stunden stand das Kreuz», so Briggen. Das Szenario wird sich beim Abbau am 19. August wiederholen.

Thomas Briggen wohnt in Biel. Er ist in der Stadt aufgewachsen. «Ich bin im Herz stark mit Biel verbunden», sagt er. Beruflich ist er als Geschäftsführer des Senevita Wydenpark, betreutes Wohnen und Pflege, in Studen tätig. Die Heimbewohner wussten vom Aufbau des Kreuzes. «Nun beobachten sie jeden Abend dessen Leuchten», sagt Briggen.

 

Es wird auch gefeiert

Beim Senevita Wydenpark wird der 1. August mit musikalischer Unterhaltung und Grilladen gefeiert. Das Fest beginnt um 11 Uhr. Reservationen werden bis am 26. Juli entgegengenommen. Auf dem Bözingenberg findet keine Nationalfeier statt, aber erfahrungsgemäss wird an diesem Tag das Restaurant mit Sonnenterrasse von vielen Ausflüglern besucht. «Wer den Nationalfeiertag bei uns verbringen will, tut gut daran, vorgängig zu reservieren», sagt Geschäftsleiterin Karin Kilian. Ungewiss ist, ob auf dem Bözingenberg ein Höhenfeuer entzündet wird. Diese Ungewissheit hat aber nichts mit Corona zu tun, sondern mit dem Wetter. «Bei langer Trockenheit besteht Waldbrandgefahr, dann ist das Anzünden von Höhenfeuern nicht erlaubt», sagt Bernhard Hadorn, Revierförster der Burgergemeinden Biel, Bözingen und Leubringen.

Unter Berücksichtigung der Corona-Vorschriften finden auch in Biel verschiedene Veranstaltungen statt. Das offizielle 1.-August-Fest der Stadt Biel steigt am 31. Juli ab 17 Uhr im «Casa Tulip» am Tulpenweg 16, in Zusammenarbeit mit dem Lindenquartierleist. Das Fest mit musikalischer Unterhaltung steht unter dem Motto «Die Augustfeier der Stadt Biel kommt in die Quartiere». Dabei werden die Besucherinnen und Besucher von Stadtpräsident Erich Fehr (SP), Ursula Greiner vom Lindenquartierleist, Georges «Schöre» Müller, Sänger, Gitarrist und Frontmann der Band Span, und Pfarrer Christian Jegerlehner begrüsst. Heidi Flückiger

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