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Biel

40 Prozent des Kaders sind Romands

Das Label für Zweisprachigkeit wird am Freitag ans Theater Orchester Biel 
Solothurn verliehen.

Symbolbild: bt/a

Das Theater Orchester Biel Solothurn (Tobs) erhält das Label für Zweisprachigkeit für seinen Bieler Standort. Es ist schweizweit die erste Institution im Bereich Schauspiel und Musik, die dieses Label erhält. Laut einer Medienmitteilung des Forums für die Zweisprachigkeit möchte das Tobs mit der Auszeichnung seine Zweisprachigkeit als einen Wert verankern, der mit seinem Engagement für die beiden Sprachgemeinschaften im Raum Biel untrennbar verbunden ist.

Das Label für Zweisprachigkeit misst die Qualität der Zweisprachigkeit auf drei Ebenen: Dienstleistungen und externe Kommunikation, Zusammensetzung und Sprachkompetenzen der Angestellten, interne Kommunikation und Sprachkultur im Betrieb.

 

Sprachliches Gleichgewicht
Was externe Kommunikation und Dienstleistungen betrifft, profiliere sich das Tobs als zweisprachige Institution gegenüber Kundschaft und Partnern, ist der Mitteilung weiter zu entnehmen. Es sorge hinsichtlich Qualität des Empfangs, des Angebots oder der visuellen Hilfsmittel für ein Gleichgewicht zwischen den beiden Sprach- und Kulturgruppen der Stadt Biel, zum Beispiel mit seinen Opernaufführungen, die in der Originalsprache aufgeführt und mit deutschen oder französischen Untertiteln versehen werden. Das Tobs beschäftigt am Standort Biel etwa 90 Angestellte, davon sind 68 Prozent deutschsprachig und 32 Prozent französischsprachig. Damit ist die vom Label verlangte prozentuale Sprachaufteilung erreicht. Das Forum für die Zweisprachigkeit, das dieses Label verleiht, hebt die 40 Prozent Französischsprechenden hervor, die eine Kaderfunktion im Betrieb ausüben, mit einem solchen Prozentsatz ist diese sprachliche und kulturelle Minderheit in Biel gut vertreten.

 

Sprachkompetenzen sehr gut
Im Grossen und Ganzen können die Sprachkompetenzen der Angestellten in der jeweiligen Partnersprache als hoch bis sehr hoch eingestuft werden, wodurch eine gute funktionale Zweisprachigkeit gewährleistet wird. «Jedoch möchte das Forum für die Zweisprachigkeit dem Theater Orchester Biel Solothurn nahelegen, einen besonderen Schwerpunkt auf den Ausbau der Französischkenntnisse der deutschsprachigen Techniker zu legen», schreibt das Forum.

Die Ergebnisse der Expertise würden ein sehr rücksichtsvolles Sprachverhalten der beiden Sprachgruppen zeigen. Die Angestellten würden das Prinzip «sich der Sprache des Gesprächspartners oder der Geschäftspartnerin anpassen» dem für gewöhnlich in der Region Biel vorherrschenden Prinzip «Jeder in seiner eigenen Sprache» vorziehen. Was die Zufriedenheit der Tobs-Angestellten in sprachlicher Hinsicht angeht, beurteilt die Mehrheit der Mitarbeiter das Sprachklima im Betrieb als gut bis sehr gut. mt

Info: Das Label für die Zweisprachigkeit wird diesen Freitag um 22 Uhr im Foyer des Stadttheaters Biel anlässlich der ersten zweisprachigen Aufführung von Franz Lehárs Oper «Die lustige Witwe / la veuve joyeuse» übergeben.

Stichwörter: Biel, Tobs, Zweisprachigkeit, Label

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