Sie sind hier

Abo

Pop-up

Aprés-Ski, draussen, mitten in Biel

Ab heute gibt es auf der Terrasse des Bieler «Ecluse» eine Winterbar. Sie heisst «Chez Francis», es gibt Glühbier und Fondue. Mit der Pandemie habe das Ganze aber nichts zu tun, so die Betreiber.

Sandro Bianchin (links) und Nino Haldemann warten nur noch auf die Gäste. haf
In der kalten Jahreszeit zieht es einen fürs gemütliche Beisammensein nach drinnen, oder? «Das muss nicht sein», finden Sandro Bianchin und Nino Haldemann. Sie eröffnen heute auf der Terrasse des Bieler «Ecluse» das «Chez Francis». Sagen wir, eine Aprés-Ski-Bar ohne Piste, oder ein Chalet ohne Dach und Wände, oder schlicht und einfach ein Outdoor-Restaurant. Bianchin betreibt gemeinsam mit Laura Stauffer das «Ecluse», das «Sauvage» und das «Lokal». Und Haldemann ist seit einem Monat mit im Boot, hilft vor allem bei der Eventplanung mit, «bringt neue Ideen ein», wie Bianchin sagt.
 
Gekocht wird im Freien
Im «Chez Francis» gibt es von Donnerstag bis Samstag Glühbier, Fondue, Suppe, Apéro-Plättli, Kaffee mit Schuss, zwei Feuerstellen und viel flauschiges Fell. Eben alles, was man sich nach einem anstrengenden Tag auf der Piste wünscht – oder hier wohl eher nach einem anstrengenden Arbeitstag. Zubereitet wird das Essen draussen, von Köchinnen und Servicefachmännern im Skidress aus den 60er-Jahren. Diese farbigen Schmuckstücke haben Bianchin und Haldemann occassion angeschafft, genauso wie vieles andere im «Chez Francis». «Wir wollten mit dem arbeiten, was uns ohnehin zur Verfügung stand», sagt Bianchin. Also alte Holzpaletten, ausgediente Bretter und natürlich die Holztische, die auch im Sommer auf der Terrasse genutzt werden. Viele der Produkte, ob auf dem Teller oder im Glas, kommen aus der Region, aber nicht alles. Es sei nicht dasselbe Konzept wie im «Ecluse», sagt Bianchin. Die beiden Restaurants sollen weitgehend unabhängig voneinander funktionieren.
 
Nebst Speiss und Trank wird es im «Chez Francis» auch Veranstaltungen geben, etwa Konzerte, Poetry-Slam-Abende oder auch mal ein Brändidog-Turnier – das ist das Brettspiel, das sich wie Eile mit Weile anfühlt, aber deutlich mehr Streitpotenzial in sich hat.
 
Solange die Winterbar geöffnet ist – geplant ist bis im März – sollen noch viele weitere Events folgen. Das «Chez Francis» soll auch eine Spielwiese werden. Wenn also jemand eine Pop-up-Idee habe, etwa Vermicelles aus der Region anbieten möchte, sei die «Ecluse»-Terrasse offen dafür. «Wir haben eine Winterplattform geschaffen, die nun von den Bielerinnen und Bielern bespielt werden kann», sagt Bianchin.
 
Personell macht das Sinn
Die Zertifikatspflicht in Restaurants und Bars sei nicht der Auslöser für das Winterbar-Konzept gewesen, versichert Bianchin. Das Projekt sei lange davor entstanden. «Das Ecluse hat eine wunderbare Terrasse. Es wäre doch schade, diese nur im Sommer zu nutzen.» Auch personell mache das Konzept Sinn. Falls sich das «Chez Francis» etabliert, könnten die zwei zusätzlichen Stellen, die für die Sommermonate gebraucht werden, das ganze Jahr über besetzt werden. Dass die Winterbar von der Maskenpflicht befreit ist, spielt den beiden aber bestimmt in die Hände. «So können wir ein Wohlfühlort für alle sein», sagt Haldemann.
 
Und woher stammt der Name? Es sei eine Hommage an Françis Maier, den Besitzer des «Ecluse», und derjenige, der den Elfenaupark der Öffentlichkeit zugänglich machte. «Er hat viel für diesen Ort getan», sagt Bianchin. «Nun wollen wir ihm etwas zurückgeben.»   Hannah Frei
 
Info: Eröffnung heute um 17 Uhr mit Musik von Brainholz und Copy & Shake, Schüsspromenade 14d, Biel.

Nachrichten zu Biel »