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Nationalstrassen

Auf der A16 betritt der Bund Neuland

Das Bundesamt für Strassen hat gestern über die Sanierung der A16 zwischen Tavannes und dem Bözingenfeld informiert. Mit grösseren Staus rechnet es dieses Jahr nicht.

Bild chantier A16_1.jpg (8419708)

Jérôme Burgener/pl

Nun wird auf auf der Fahrspur in Richtung Jura gebaut. Es ist die Fortsetzung eines Vorhabens, das schon länger im Gange ist. Im Jahr 2020 fanden umfangreiche Arbeiten auf der Bieler Seite der Transjurane statt: Die in Richtung Biel absteigende Rampe und der davorliegende Tunnel Nummer 2 wurden umfassend erneuert. Warum die Röhre ausgefräst und frisch ausgekleidet wurde, erklärte Laurent Brugger, Projektleiter des Abschnitts Tavannes – Bözingenfeld: «Damals gehörten Dichtungsfolien noch nicht zum Baustandard. Mit der Zeit entstanden Risse im Beton, und Wasser floss auf die Fahrbahn, was im Winter zu Glatteis führte.» Die neue Tunnelröhre ist mit einer wasserdichten Schicht ausgerüstet.

 

Es gab sogar einen Preis vom internationalen Verband

Auf gleiche Art wurde zuvor der Tunnel 3 vor Frinvillier in Fahrtrichtung Jura renoviert. Die kniffligen Tiefbauarbeiten in der Taubenlochschlucht sorgten für weltweite Anerkennung. Der internationale Dachverband für Tunnel- und technischen Untertagebau ITA-AITES verlieh dem Astra den ersten Preis für Renovationsprojekte unter 50 Millionen Franken. «Die Tunnel Awards des Dachverbandes sind gewissermassen das Festival von Cannes der Tunnelbauer», ergänzte Laurent Brugger.

 

Ein neuer Baustoff kommt zum Einsatz

Nach dem Jahresrückblick stellte das Bundesamt an der gestrigen Medienkonferenz die für 2021 vorgesehenen Bauarbeiten an der A16 vor. Der Tunnel 5, der in Fahrtrichtung Jura gleich nach Frinvillier steht, wird nach ähnlichem Muster saniert wie der Tunnel 3. Die Arbeiten dauern vom 17. März bis zum 20. November. Das Astra wird dort einen neuen Baustoff, den Ultra-Hochleistungs-Faserbeton, einsetzen.

«Damit muss die Tunneldecke nicht mehr so tief abgefräst werden. Wir sparen Zeit und Material. Trotzdem gewinnt das Bauwerk an Sicherheit», erklärte der Projektleiter. Auch hier beschreitet das Astra Neuland. Derartiger Faserbeton wird in der Regel horizontal, aber nicht in Gewölben verbaut. «Wir haben einige Versuche gemacht, und die Ergebnisse sind ermutigend», so Brugger. Weil Faserbeton als Baustoff wasserdicht ist, muss in diesem Tunnel keine zusätzliche Schutzfolie eingebracht werden.

 

Am frühen Abend sind beide Fahrspuren offen

Während der Sanierung von Tunnel 5 rechnet das Astra mit wenig Auswirkungen auf den Verkehrsfluss. Zwischen 20 und 16 Uhr wird der Gegenverkehr über eine Umfahrungsstrasse umgeleitet. Zwischen 16 und 20 Uhr sind beide Fahrspuren geöffnet.

Im talwärts führenden Tunnel 8 zwischen La Heutte und Frinvillier wird seit Februar ein Fluchtstollen vorangetrieben. Zum Schutz der Arbeiter bleibt die doppelspurige Röhre bis Dezember nur einspurig befahrbar.

Neben den beiden Tunnelprojekten warten zwei weniger aufwendige Erneuerungen. Zwischen dem 12. April und dem 2. Juli werden in den Tunnels Pierre-Pertuis und La Rochette elektromechanische Anlagen ersetzt. Der Pierre-Pertuis wird mit einer Röhre im Gegenverkehr betrieben. Die Anlage von La Rochette bleibt gesperrt. Die Umfahrung führt über Tavannes.

Zudem werden die Abdichtungen der Fahrbahnübergänge auf der Brücke Pont de la Source zwischen Tavannes und dem Pierre-Pertuis-Tunnel erneuert. Vom 14. bis zum 16. Juli wird dieser Autobahnzubringer nachts von 22 Uhr bis 5 Uhr gesperrt. Die Fahrzeuge werden durch Sonceboz und Loveresse geleitet.

Im vergangenen Jahr hat das Astra rund 40 Millionen Franken für die Sanierung der Transjurane zwischen Biel und Tavannes eingesetzt. Für 2021 sind weitere 36 Millionen Franken geplant.

 

Das Gesamtprojekt dauert noch mehrere Jahre

In den kommenden Jahren stehen weitere Arbeiten im Umfang von rund 320 Millionen Franken auf dem Plan. Die Baustellen der nahen Zukunft liegen im Raum Biel sowie in den Bereichen Sauge, Péry, La Heute und Orvin.

Zwischen 2022 und 2023 wird eine Verbindung für den Langsamverkehr zwischen Frinvillier und Rondchâtel gebaut.

Von 2023 bis 2024 wird die talwärts führende Autobahn zwischen La Heutte und Biel vollständig saniert. Die Trasse in Richtung Jura wird von 2025 bis 2026 erneuert. «Nach diesen zwei Etappen wird dieses bedeutende Bauvorhaben abgeschlossen sein», erklärte Projektleiter Laurent Brugger erfreut.

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