Noch befindet sich an der Poststrasse 19 in Biel, am Standort des ehemaligen Restaurants «Bären», lediglich eine tiefe Baugrube. Ab sofort wird jedoch in die Höhe gebaut. Künftig soll sich hier das neue Eingangstor ins Mettquartier befinden, sozusagen der Übergang von der Industrie im Bözingenfeld ins bevölkerungsreichste Quartier der Stadt. So bezeichnete es jedenfalls der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr (SP) an der gestrigen Grundsteinlegung für das Hochhaus.
Wobei der Begriff Hochhaus nicht ganz zutrifft: Laut Tilo Herlach vom Siegerbüro HHF Architekten befindet sich das Gebäude mit seinen 30 Metern knapp unter der Hochhausgrenze. In seiner Ansprache hob Herlach das Energiekonzept hervor, das eine autarke Versorgung anstrebt und den Verbrauch von nicht erneuerbaren Ressourcen minimieren soll. So werden die Fassaden mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet. Sie sollen das Stromnetz entlasten und einen Grossteil des Eigenverbrauchs der Wohnungen und Gewerbeflächen abdecken. Die Wärmeerzeugung für Heizung und Warmwasser erfolgt durch Erdsonden.
Drei Jahre Verspätung
Das Wohnangebot umfasst 16 Mietwohnungen, dazu Büro- und Gewerbeflächen. Die Wohnungsgrösse variiert zwischen 2,5 und 5,5 Zimmern. Die Fertigstellung ist für den Herbst 2023 geplant. Das sind drei Jahre später als ursprünglich vorgesehen. Tommaso Vitali von der Bauherrschaft Vitali’s Generation AG begründet die Verspätung mit der Zonenplanänderung, die komplizierter gewesen sei als gedacht. Weiter habe es eine Einsprache gegen das Projekt gegeben.
Nun geht es jedoch vorwärts. Die Aushubarbeiten sind abgeschlossen, derzeit sind die Vorbereitungsarbeiten der Bodenplatte im Gange. Vitali hat also allen Grund zur Zufriedenheit – und blickt mit Vorfreude auf sein erstes «Hochhaus»: «Ich baue keine gewöhnlichen Gebäude. Bei mir muss es speziell sein», so der Bauherr.
Neben dem Gebäude ist zudem eine neue öffentliche Grünanlage vorgesehen (das BT berichtete). Anders als geplant wird das städtische Projekt jedoch nicht parallel zum Wohnhaus fertiggestellt. Stattdessen wird die Grünanlage voraussichtlich ab 2023 realisiert. cst
