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Nach Gesprächen mit den betroffenen Berufsfachschulen und Konsultation der entsprechenden Berufsverbände und des Berufsbildungsrates hat Erziehungsdirektor Bernhard Pulver bei sechs von rund 160 im Kanton Bern beschulten Berufen über eine Veränderung der Berufsschulorte entschieden: Die Ausbildung für Polymechaniker/innen und Konstrukteure/-innen wird nicht mehr in Bern, sondern nur noch in den drei Industrieregionen Biel, Oberaargau (Langenthal) und Oberland (Thun und Interlaken) angeboten. Die verbleibenden Schulen für Polymechaniker/innen nehmen gemeinsam die Aufgabe wahr, den Unterricht an der zukünftigen Entwicklung (Industrie 4.0) auszurichten.
Die Elektroniker/innen werden nur noch in Bern und die Automatikmonteure/-innen nur noch in Langenthal ausgebildet. Aufgrund des Rückgangs der Restaurationsfachmänner/-frauen und der Automobil-Mechatroniker/innen werden diese Berufe in Biel bereits heute nicht mehr angeboten. Für die Restaurationsfachmänner/-frauen verbleiben die Schulorte Burgdorf, Bern und Interlaken und für die Automobil-Mechatroniker/innen Bern, Thun und Burgdorf. Die Forstwarte werden nicht mehr in Lyss und Interlaken, sondern neu in Thun ausgebildet. Die Gewerblich-Industrielle Berufsschule GIBB Bern wird Leitschule für die Automobilberufe. Die Umsetzung dieser Massnahmen ist ab dem Schuljahr 2017/18 vorgesehen. Durch Pensionierungen und Unterrichtsübernahmen an anderen Berufsfachschulen werden für die Lehrpersonen voraussichtlich nur geringe Pensen wegfallen.
Übersichtstabelle zu den Veränderungen bei den Ausbildungsstandorten. zvg
Angebotsanpassung wegen der demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung
Die schulische Bildung der Lernenden in der Berufsbildung findet im deutschsprachigen Kantonsteil an 17 Berufsfachschulen statt. Diese sind regional verteilt. Die historisch gewachsene Verteilung der Berufe an die Schulen wurde aufgrund des Schülerrückgangs bereits im Jahr 2008 hinterfragt. Damals wurden 15 Berufe neu zugeordnet. In den letzten Jahren zeigte sich ein weiterer Rückgang der Lernenden, insbesondere in einigen gewerblich-industriellen Berufen. Der Rückgang ist nicht nur auf die demografische Entwicklung, sondern auch auf die Verlagerung des Lehrstellenangebots und der Nachfrage von traditionellen handwerklichen und industriellen Berufen hin zu Dienstleistungsberufen zurückzuführen. Diese Entwicklung führte zu kleinen Klassen, Einzelklassen an Schulen, wechselnden Zuordnungen der Betriebe zu den Schulorten und zu einer Pensenunsicherheit für die Lehrpersonen. Es entstanden Mehrkosten durch ineffiziente Klassenbildungen. Nach der Umsetzung der geplanten Massnahmen ist mit jährlichen Einsparungen von rund 1,5 Millionen Franken zu rechnen. mt
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Kommentare
Nach der Umsetzung der geplanten Massnahmen ist mit jährlichen Einsparungen von rund CHF 1.5 Mio. zu rechnen. Aber wie viele Mehrkosten für die Anreise werden wohl den jungen Lernenden dadurch entstehen, dass sie künftig die Berufsschule an einem weiter entfernten Ort besuchen müssen? Ein herber Verlust für die Bildungsstandorte Biel und Lyss!