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Quarantäne

Bieler Spitalangestellte nach Hause geschickt

Nach zwei weiteren Corona-Fällen in Biel haben das Spitalzentrum und die Klinik Linde Mitarbeitende nach Hause geschickt – aus Vorsorge und vorübergehend.

Bild: bt/a
  • Dossier

Gestern sind eine weitere Person aus Biel und eine aus dem Kanton Jura positiv auf das Coronavirus Covid-19 getestet worden. Nach einem Aufenthalt im Elsass und in Mulhouse wurden sie krank und gingen ins Spital. Besonders an diesen neuen Fällen ist, dass sich die beiden Personen, die sich nicht kannten, zuvor nicht in den bekannten Risikogebieten aufgehalten hatten. So wurden sie auch erst auf das neue Virus getestet, nachdem andere Krankheiten ausgeschlossen werden konnten. Dies teilte die kantonale Gesundheitsdirektion gestern mit.

Daraufhin ordneten die beiden Bieler Spitäler für einzelne Mitarbeitende Quarantäne an. Denn sie könnten sich in der Zeit zwischen dem Abklären der Symptome und dem Testen auf das Coronavirus bei den infizierten Personen angesteckt haben. Dies erklärt Gundekar Giebel, Sprecher der Gesundheitsdirektion. Er fügt hinzu, es sei in der aktuellen Situation besonders wichtig, das Gesundheitspersonal zu schützen. Deshalb konzentrieren sich die Behörden beim Überprüfen der Kontakte der beiden erkrankten Personen speziell auf das Arzt- und Pflegepersonal.

Ansteckung durch Patientin?

Betroffen ist zum Beispiel das Spitalzentrum Biel. Zehn Mitarbeitende wurden dort gestern gebeten, zuhause zu bleiben – im Sinne einer vorsorglichen Massnahme, wie es hiess. Sie werden nun auf Symptome untersucht. Wenn sie keine aufweisen, können sie gemäss den Richtlinien des Bundes ab sofort wieder arbeiten – mit einer Maske.

Bei den zehn Mitarbeitenden besteht die Möglichkeit, dass sie sich bei einer Patientin angesteckt haben, die von einem anderen ghruihkljhkl ins Spitalzentrum Biel verlegt wurde und nicht als Verdachtsfall galt. Erst zwei Stunden, nachdem sie im Spitalzentrum angekommen war, kamen die Laborergebnisse: Die Patientin war damit in einem ersten Test positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Daraus habe man gelernt, dass die Verdachtskriterien gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) zwar nützlich seien, «wir aber auch mit Fällen rechnen müssen, die durch die Maschen fallen», sagte Spitaldirektor Kristian Schneider.

Dies bestätigt Serge Reichlin, Direktor der Klinik Linde, wo ebenfalls ein Patient positiv auf das Coronavirus getestet wurde: Er hatte sich in keinem betroffenen Gebiet gemäss BAG-Liste aufgehalten und hatte keinen wissentlichen Kontakt zu an Coronavirus erkrankten Personen. Damit war eine Isolation nicht angezeigt.

Entwarnung am Abend

Bei den betroffenen Fachkräften der Klinik Linde wurde gestern Abend bereits Entwarnung gegeben: Sie wiesen keine Symptome auf. Ein personeller Engpass sei aber nicht zu befürchten, sagt Kristian Schneider weiter. Die Mitarbeitenden des Spitalzentrums seien sehr engagiert und auf der Notfallstation konnte Personal mit pflegerischer Ausbildung einspringen.

Auch Gundekar Giebel rechnet nicht mit einem Personalmangel: Die Spitäler seien durchaus in der Lage, die Verluste intern aufzufangen, auf solche Situationen seien sie stets vorbereitet. Sarah Grandjean

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