Sie sind hier

Biel

Bielerinnen zeigen Herz für Flüchtlinge

Statt über das «Asylchaos» zu lamentieren, setzen sich zwei Frauen ganz konkret für Asylsuchende ein.

Die 24-jährige Bielerin Arlette Zwahlren kümmert sich in Griechenland um Flüchtlinge aus Camps in der Türkei und Kathrin Schlup sorgt für die Begegnung bei der Intergration. Copyright: Sarah Bittel / Bieler Tagblatt

Obwohl die Flüchtlingskrise in Europa die Schweiz bisher eher am Rand getroffen hat, beschäftigt das Thema auch die Menschen in der Region. Nicht nur, indem sie sich darüber beklagen. Sondern auch, indem sie sich für Flüchtlinge engagieren. Wie zum Beispiel die Bielerin Kathrin Schlup, die mit ihrer Familie einen jugendlichen Flüchtling bei sich zuhause aufnimmt. Schlup will Solidarität vorleben und nicht nur darüber reden.

Schlup engagiert sich aber nicht nur im privaten Umfeld, sie ist auch Präsidentin des neugegründeten Vereins Biennevenue. Dieser versucht, in der Region Migranten und lokale Vereine zu vernetzen - vom Schachklub über den Ruderverein bis zum Fussballklub werden alle Vereine und Gruppen eingeladen, Flüchtlinge und andere Migranten ins Vereinsleben zu integrieren. Für Schlup eine Win-win-Situation: Flüchtlinge können brachliegende Fähigkeiten aktivieren und Vereine Nachwuchsproblemen entgegenwirken.

Daneben gibt es Seeländer, die in ihren Ferien nach Griechenland reisen, um dort Flüchtlinge zu versorgen. Zum Beispiel die 24-jährige Bieler Studentin Arlette Zwahlen. Sie weilte Anfang Oktober zehn Tage auf Lesbos, wo sie sich hauptsächlich um Frauen und Kinder kümmerte, die mit den Booten von der Türkei her anreisten. Meist waren diese hungrig und völlig durchnässt; sie mussten dringend medizinisch versorgt werden.

Zwahlen hat Schlimmes gesehen: Etwa, wie ein acht Monate alter Bub nach der Überfahrt wegen Unterkühlung gestorben ist. Aber sie hat auch Schönes erlebt: «Die dankbaren Gesichter zu sehen, war ein unglaublich schönes Gefühl», sagt sie. Doch: «Was mich schockierte, war, dass viele der Flüchtlinge nicht wussten, wie es weitergeht, dass jetzt noch die Balkanroute vor ihnen lag.» bal/pst

 

VOLLSTÄNDIG INFORMIERT.

Im BT erzählen die beiden Frauen, warum sie sich für die Flüchtlinge engagieren und was ihre bisherigen Erlebnisse gewesen sind.

Erfahren Sie mehr mit dem BT-Abo unter diesem Link.

 

Kommentare

Ritiker K.

Dann Berichtige ich doch auch. Vielen Dank für die spannende Ausführung Biennensis. Viele kennen die Karsthöhlen-Glacières nicht, das stimmt. Aber es sind eben keine Gletscher sondern Glacières ;-) Der Creux de Glace in der Nähe des Chasseral habe ich schon mehrmals besucht. Leider sind nach einem Felssturz die Abstiegshilfen demontiert worden und von einem Abstieg in die Höhle wird abgeraten, ist aber mit etwas Kletterei noch möglich.


Biennensis

@Motzer, Ihre Anfrage: Können Sie diesen Eintrag gerne berichtigen? Ergo bin ich Ihrem Wunsch anstandshalber auch nachgekommen – mehr nicht! PS: Von mir aus wünsche ich Ihnen für die Zukunft etwas mehr Contenance!


Motzer

@Biennensis: schöner Post! Schreiben Sie doch in Zukunft nur noch dort Kommentare, wo Sie auch wirklich etwas zu sagen haben - wie zum Beispiel den Gletschern im Jura. Dann müssen wir nicht zu jedem Bericht auch noch Ihren Brunz lesen.


Biennensis

Ich nehme gerne Stellung zu den Vorwürfen und mache mit Euch einen Abstecher in die frostige Unterwelt des Neuenburger Jura: Nicht nur Ritiker K., sondern die wenigstens wissen, dass das Eis nicht nur in den Alpen liegt, sondern unter den Hügelzügen des Juras sich auch unterirdische Gletscher verstecken. Mit rund 6'000 m³ Eismasse ist die Höhle von Monlési im Neuenburger Jura auf 1100 Metern über Meer die grösste Glacière. Dabei ist die Eisfläche bis zu zwölf Metern dick. Glacières heissen die Jura-Eishöhlen in Abgrenzung zu den Alpengletschern (Glaciers). Die bis zu 13 Meter hohe, 40 Meter lange und 20 Meter breite Monlési-Höhle ist fast mit Eis ausgefüllt. Teile der Höhle sind nur durch Abseilen erreichbar. Wo Wasser durch die Ritzen der Kalkdecke tropft, bilden sich bizarre Eisgebilde. Da nicht jedes Jahr eine neue Eis-Schicht entsteht, gehen die Forscher von einem Eis-Alter von ungefähr 100 Jahren aus. In anderen Höhlen wurden im Eis eingeschlossene Holzstücke entdeckt, die mehr als 1000 Jahre alt sind. Genährt werden die meisten Glacières durch Schnee, der sich im Winter in den Schächten ansammelt. Ab April setzt ein Schmelzprozess ein, bei dem der Schnee in Eis umgewandelt wird. Zudem nährt sich die Eismasse durch gefrierendes Sickerwasser. Weniger als heisse Sommer setzen den Glacières deshalb milde und trockene Winter zu, wie sie seit Ende der 80-er Jahre immer häufiger auftreten. Die Eishöhlen im Jura sind der lokalen Bevölkerung seit Jahrhunderten bekannt. Die Glacières de Monlési wird in Aufzeichnungen erstmals 1545 erwähnt. Zwischen 1850 und 1915 wurde sogar Eis aus den Höhlen abgebaut, um die Keller von Bauernhöfen sowie Molkereien zu kühlen. Link: http://www.swisseduc.ch/glaciers/ice/glaciere_de_monlesi/index-de.html


Ritiker K.

Schön geschrieben und auch schön passend Biennensis. Eine Symbolik gebrauchen, die im Grunde gar nichts bringt aber aus schönen Worten besteht. Mit einem kalten Winter ist keinem Gletscher geholfen, sein Gleichgewicht zu finden. Gletscher bestehen nicht aus zu Eis gefrorenem Wasser, auch wenn das manche so sehen wollen. Sie bestehen aus altem Schnee - Gletscher brauchen schneereiche Winter um an Masse zuzunehmen.


Motzer

@Biennensis: wenn Sie "anständigen Winter" auf die Flüchtlingsströme und die vielen Menschen ohne richtige Kleidung beziehen, sollte man Sie zur Rede stellen und mal richtig durchschütteln... wenn ich in Ihrer Aussage etwas missverstanden habe (was ich wirklich hoffe), können Sie diesen Eintrag gerne berichtigen!


Biennensis

Stimmt - Vernünftig ist immer gut! Ich hoffe jetzt auf einen anständigen Winter, damit sich einige Gemüter abkühlen können. Auch sollen die dahinschmelzenden Gletscher wieder an Eismassen dazugewinnen. Sowas nennt sich dann natürliches Gleichgewicht...


Motzer

@Ritiker K.: Danke, danke, danke! Danke, dass Sie mir zeigen, dass es auch noch vernünftig denkende Leute gibt. Und danke, dass Sie sich die Mühe machen, sich mit engstirnigen Armleuchtern, die hier komentieren, ausseinander zu setzten. Jedoch scheint dies zwecklos. Hörigkeit zu selbsternannten Heimatrettern, Hetze, Angst vor Eigentumsverlust und Fremden sind für solche Personen wichtiger als Argumente und richtige (unmanipulierte) Tatsachen. PS: statt über Deutschland her zu ziehen, würden die Dauerkritiker sich besser bedanken. Dank Merkel haben wir hier in der Schweiz nämlich wirklich noch KEINE Probleme!


Ritiker K.

Ja Gulliver, es stellt sich schon die Frage, was unter Chaos zu verstehen ist. Für mich ist ein Chaos ein Zustand vollständiger Unordnung und Verwirrung. Auf die Situation der Geflüchteten in der Schweiz trifft für mich dieser Begriff nicht zu - aber um Polemik zu betreiben eignet er sich gut. So auch die Behauptung Menschen würden auf die Strasse gestellt um Wohnraum für die geflüchteten Menschen zu haben. "Was wurde in der Asylrechtsrevision zu unserem Vorteil geändert? " fragen Sie, Gulliver. Wen meinen Sie mit 'uns'? Da Sie Freund des 'über den Tellerrand schauen' sind, ist mit 'uns' wohl die gesamte Menschheit gemeint. Das Asylrecht ist zum Wohle der gesamten Menschheit da! Es ist dazu da verfolgte Menschen zu schützen. So abwegig ist das für uns Schweizerinnen und Schweizer gar nicht. Denke wir an unsere Gründerväter - das waren Leute die sich gegen die Staatsmacht aufgelehnt haben. Und noch zum Thema 'Gratisanwälte' - ja es ist so, wenn Sie einer schweren Straftat beschuldigt werden so wird Ihnen in der Schweiz ein Pflichtverteidiger zur Seite gestellt und die Kosten dafür übernimmt er Kanton. (Amtliche Verteidigung Strafprozessordnung Art.132 und folgende)


Gulliver

@Ritiker: Kommt natürlich drauf an was Sie unter Chaos verstehen. Sie finden es also normal, dass "Flüchtlinge" in Zelten hausen und überall Unterkünfte gesucht werden, resp. Leute aus ihren Wohnungen geschmissen werden um Platz zu schaffen? Zählen Sie bitte mal auf WAS genau zu unserem Vorteil geändert wurde in der Asylrechtsrevision??? Bekommen arme Schweizer auch einen Gratis-Anwalt wenn sie ihn brauchen? Das sendet genau die richtigen Signale in alle Welt. "Kommt nur her, euch kann nichts passieren, ihr müsst euch nicht mal ausweisen und werdet "vorläufig" aufgenommen" (vorläufig ist gleich für immer). Mehrheitsfähig heisst für sie also den EU-Bückling zu machen und im Ausverkauf der Schweiz und unserer Kultur mitzumischen? Lieber eine Partei, welche sich für uns Steuerzahler und unsere Kinder einsetzt und die Gefahren der Zukunft erkennt. Vielleicht auch eine Partei die über den Tellerrand schaut.


Biennensis

Wie dem auch sei. Am "Vorzeigebeispiel" Deutschland wird sich ja bald zeigen, wie weit sich der humanitäre Irrweg von Frau Merkel noch finanzieren lässt...


Ritiker K.

Machen Sie sich keine Sorgen Biennensis. Im Unterschied zu Anderen sind für die "Gutmenschen" auch "Schlechtmenschen" Schweizerinnen und Schweizer. Zwar nicht gerade die Vorzeigemodelle aber den roten Pass wollen wir ihnen nicht wegnehmen und wir bezeichnen sie auch nicht als Papierlischweizer.


Biennensis

@Gulliver: Das Flüchtlingsprogramm ist ein humanitäres und moralisches Flickwerk, dass ich so in keinem Fall gutheissen kann! Ergo bin ich nach der Ansicht vieler "Gutmenschen" kein echter Schweizer. Dabei kann ich auch problemlos als "Sans-Papiers" weiterleben!


Ritiker K.

Das die SVP im Parlament Forderungen stellt die absolut nicht Mehrheitsfähig sind gehört schon fast zu deren Parteiprogramm. Ich sehe dahinter ein Kalkül, dass im Nachhinein genau das gesagt werden kann was Gulliver jetzt macht. Die SVP ist ein Opfer, sie sind die einzigen die etwas machen wollen und alle anderen machen nichts! Dabei hat es eine Asylrechtsrevision gegeben in der einiges geändert wurde. Aber dann scheinheilig sagen: Die WIRKLICH verfolgten sollen bei uns Platz haben. Diese Menschen brauchen jemanden der sie juristisch vertritt. Meinen sie, verfolgte Menschen können mit viel Geld aus ihrem Land flüchten und sich hier in der Schweiz dann einen Anwalt leisten? Das ist in etwa so naiv wie das Botschaftsasyl abzuschaffen, Leuten die aus sicheren Drittstaaten einreisen prinzipiell kein Asyl zu gewähren und dann zu sagen: Die WIRKLICH verfolgten wollen wir schützen! Wie wenn diese aus ihrem Land mit dem Flugzeug in die Schweiz einreisen könnten. Erstaunlich, dass Leute wie Gulliver so was nicht nur schlucken, sondern unverdaut dann auf die Website einer linken Lügenpresse wieder rauslassen. Asylchaos? Ich habe noch keines gesehen - ausser in lügnerischer Rechtsaussenpropaganda


Gulliver

@Biennensis: Das ist erst der Anfang. Die "Flüchtlinge", wie sie immer fälschlicherweise genannt werden, kommen nicht in Frieden hierhin. Sie reisten ja bereits durch zahlreiche sichere Länder. Doch wenn die linke Lügenpresse Fotos abbildet, ist darauf immer ein Kind mit der Mutter zu sehen, um mitleid zu erregen, obwohl es vorwiegend junge, gesunde Männer mit Smartphones sind die einwandern. @Ritiker: Dann informieren sie sich mal! Die SVP hat diverse Vorschläge gemacht für die Asylgesetzrevision. Mind. 10 Vorschläge, u.a. keine Gratisanwälte, keine Enteignung von Privateigentum vom Staat für Unterkünfte, Rückführung wenn Lage dort stabil ist (damit man Platz hat für WIRKLICH verfolgte!) usw. usw. und ALLE wurden von ALLEN andern Parteien abgeschmettert. Es werden also immer mehr Leute in die Sozialindustrie importiert auf dem Rücken von Kantonen, Gemeinden und schlussendlich uns Steuerzahlern. Die vorläufig aufgenommenen nehmen immer mehr zu. Sommaruga soll endlich ihre Arbeit machen! Wenn Asylgesuche so seriös wie Steuererklärungen behandelt werden würden hätten wir kein Chaos.


Biennensis

Ohne Worte: https://www.youtube.com/watch?v=LQXG0XKjLiw


Biennensis

@Gulliver, da bin ich absolut der gleichen Meinung!


Ritiker K.

Echt jetzt Gulliver, ein wenig Respekt wäre angebracht. Ihre engstirnige Ansichtsweise in der sie das Verhalten einzelner exemplarisch für alle nehmen ist unter jeder Sau. Viele der geflüchteter Menschen sind dankbar für die Hilfe die sie erhalten und es sind Menschen die sich in einer schwierigen Situation befinden. Falls sie Zahlen über die aktuellen Asylgesuche wollen hilft Ihnen Google.ch Suchbegriffe: Asylgesuche Schweiz September 2015. Und ja: es sind Leute aus den Kreisen der SVP die laut 'Asylchaos!" schreien anstatt sich ernsthaft mit der Situation zu befassen und vielleicht sogar was beizutragen. Patriotische Schweizerinnen und Schweizer stehen zu der humanitären Tradition unseres Landes. Bravo diesen zwei engagierten Frauen : das sind echte Schweizerinnen!


Gulliver

Wie herzzerreisend...wir sehens ja täglich wie dankbar die "Flüchtlinge" sind. Z.B. bei den Krawallen in Schweden oder an der Grenze in Ungarn wo Essen und trinken einfach weggeworfen wurden. Wer "lamentiert" denn über das Asylchaos? Etwa die vom Bieler Tagblatt verhasste SVP? Wir wollen mal konkrete Zahlen über die Asylgesuche! Könnt ihr da was liefern?


Nachrichten zu Biel »