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Biel

Bier mit Wein – geht das?

Mit Devi lanciert das Bieler Start-up Devia sein zweites Apéro-Getränk. Dieses ist weder Bier noch Wein, und trotzdem irgendwie beides.

Den neuen Aperitif kann man ab nächstem Sommer geniessen. Bild: zvg

Roman Bertschi

Drei junge Bieler haben sich der Brau- und Destillierkunst verschrieben. 2020 lancierten sie ihr erstes Trendgetränk mit dem lateinischen Namen Devia. Das bedeutet so viel wie Schleichweg oder ungebahnte Wege. Neues wagen, das ist das Motto der drei Brauer. Und dies zeigen sie auch mit ihrer neusten Kreation, dem Aperitif Devi. Dieser soll im August 2022 auf den Markt kommen.

Momentan sind die beiden Brüder Till und Lukas Schertenleib sowie Robin van Sloten mit den Vorbereitungen beschäftigt. Devi soll Eigenschaften von Bier und Wein verbinden. Hauptzutaten sind die Haskap-Beere sowie Hopfen. Die Beere stammt aus dem asiatischen Raum und ist reich an Vitaminen. Sie gehört zwar nicht zur Familie der Weintrauben, wird aber wie eine solche gegoren. Geschmacklich werde die fruchtig-süsse Beere vom Hopfen ergänzt, sagt Lukas Schertenleib.

Geliefert wird die Beere von einem Bio-Bauern aus Luzern. Dieser baut sie seit drei Jahren an, die Produktion befindet sich also noch im Aufbau – genauso wie das Unternehmen der drei Bieler. «Diese Gemeinsamkeit verbindet uns, es ist ein gemeinsames Abenteuer entstanden», so Lukas Schertenleib.

Entwicklung liegt im Zeitplan

Mit der Entwicklung liegt Devia gut im Zeitplan, in etwas mehr als einem Jahr sollte das Produkt auf den Markt kommen. Momentan sind Testläufe im Gang. Diese seien immer zeitaufwendig, weiss Devia-Teammitglied Lukas Schertenleib. Beispielsweise stelle sich momentan die Schwierigkeit, dass bei einem professionell durchgeführten Gärungsprozess weniger Hopfen benötigt werde als bei den kleineren Vorversuchen. Da man ein perfektes Getränk herstellen und verkaufen wolle, benötige die Abstimmung für eine grosse Produktionsmenge enorm viel Aufmerksamkeit und Erfahrung.

Ein Partner mit dem nötigen Know-how fand sich mit der Aare-Bierbrauerei. Was als Zeitvertreib anfing, wächst mittlerweile stetig weiter. Die Marktlancierung von Devia war trotz Corona ein Erfolg.

Dank der Belieferung von Beizen, Bars und Geschäften, wie dem «Casa Cucina», dem «Batavia» oder dem «Bier Bienne» habe das Getränk gut abgesetzt werden können, sagt Lukas Schertenleib. Im vergangenen Sommer waren Gastrobetriebe zudem offen und Umsätze wieder möglich. Neben Biel konnten die Jungunternehmer ebenso Kontakte mit Gastrobetreibern in Bern, Solothurn und Zürich knüpfen. Vor allem der Standort Zürich könnte für Devia spannend werden. Dort eröffnen die drei Jungunternehmer eine Pop-up-Bar neben dem Bahnhof und versprechen sich davon zusätzliche Popularität.

Crowdfunding lanciert

Die Entwicklung von Devi ist aufwendig und wird von den dreien in der Freizeit betrieben. Daneben schreibt Till an seiner Doktorarbeit in Chemie in Lausanne, Robin arbeitet als Bauingenieur und Lukas betreibt unter anderem zwei Bäckereien in Basel. Damit die Finanzierung nicht zum Stolperstein wird, kam ihnen die Idee eines Crowdfundings. Dieses ist mittlerweile am Laufen. Mit ihm sollen Kosten für Etiketten, Flaschen oder auch für behördliche Bewilligungen im Voraus gedeckt werden.

Wer einen feinen Aperitif schätzt, kann sich also auf den nächsten Sommer freuen. Läuft alles nach Plan, bereichert Devi schon bald das Angebot von Bars und Restaurants in der Region und der gesamten Schweiz.

Stichwörter: Bier, Wein, Biel, Aperitif, Getränk

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