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Aus dem Grossen Rat

Bilinguismus ist nicht naturgegeben

Weil sich die Bevölkerungszahlen positiv entwickelt haben, wurde dem Wahlkreis Biel-Seeland für die kommende Legislatur ein zusätzlicher Sitz im Bernischen Grossen Rat zugeteilt.

Bild: Christine Bühler, 
Grossrätin Die Mitte

Christine Bühler, 
Grossrätin Die Mitte

Das zeigt, dass sich die Region Biel-Seeland durch eine gute wirtschaftliche Entwicklung auszeichnet. Unsere Region verfügt also über eine überdurchschnittliche Anzahl der viel gerühmten «Standortvorteile».

Die zentrale Lage und die schöne Landschaft mitsamt See sind glücklicherweise naturgegeben. Als weiterer positiver Punkt ist sicher die Sprachgrenze und die damit verbundene Zweisprachigkeit der Region zu erwähnen. Dieser wichtige Standortvorteil bedarf allerdings einer sorgfältigen Pflege. Als gutes Beispiel möchte ich euch, liebe Leserinnen und Leser, den Zweijahresbericht der HEB-BEJUNE (Konkordat pädagogische Hochschule Bern-Jura-Neuenburg) zur Lektüre empfehlen. Er ist öffentlich zugänglich und auf der Website des Grossen Rates unter der Frühjahrssession 2022 aufgeschaltet. Er wird anlässlich der Frühjahrssession des Grossen Rates gewürdigt und diskutiert.

Dieses wichtige Konkordat existiert bereits seit 20 Jahren und wurde permanent weiter entwickelt. Zwei Projekte dieser ausschliesslich frankophonen Institution fördern ganz gezielt die Zweisprachigkeit. Zum einen wäre da die Kooperation mit der PH Bern, wo deutschsprachige Studierende sich an der HEB-BEJUNE in der Didaktik des Französischen als Zweitsprache ausbilden lassen können, inklusive eines Praktikums.

Zum anderen bietet ein Projekt einen neuen Weiterbildungsabschluss «Bilingualer Unterricht / Enseignement immersif» in Zusammenarbeit mit der PH Karlsruhe und der Universität Strassburg an. Die Strukturen der beiden Projekte zeigen deutlich, dass mit dem Erlernen einer Sprache eine Bereitschaft einhergehen muss, sich auf eine andere Mentalität und auf eine andere Kultur ein zulassen. Dadurch werden Vorurteile und Klischees infrage gestellt, was jede einzelne Person dabei unterstützt, sich in eine andere Sichtweise zu versetzten. Die Zweisprachigkeit ist nicht naturgegeben, sie braucht eine Bereitschaft zur Investition auf allen Ebenen. Die Politik und die Behörden müssen weiterhin finanzielle und personelle Ressourcen für die Entwicklung von Projekten, wie oben beschrieben, bereitstellen.

Es ist eine wichtige Grundlage, um unsere 
Region erfolgreich für die Zukunft zu rüsten. 
Für mich persönlich ist es selbstverständlich, diesen Standortvorteil weiterhin nach Kräften zu fördern.

 

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