- Dossier
Nicht nur Biel, auch die umliegenden Gemeinden wünschen sich eine starke Zukunftsstadt mit Ausstrahlung. Dies bedeutet jedoch, dass Biel den Anschluss nicht verpassen darf und sich weiterentwickeln muss. Der Bedarf an Mobilität wird auch in Zukunft steigen, unabhängig von technologischen Entwicklungen. Schliesslich brauchen alle mir bekannten Fortbewegungsmittel Strassen, selbst Velos und Elektrofahrzeuge.
Seit nunmehr 50 Jahren wird über eine Autobahnumfahrung diskutiert. Nicht umsonst wurde das vorliegende Ausführungsprojekt A5-Westast vom Astra und vom Bund als das Beste aller Varianten eruiert. Das Projekt bringt den Verkehr in den Boden und schafft damit mehr Raum für Fahrradfahrende und Fussgänger. Dadurch entsteht in und um Biel mehr Lebensqualität. Die finanziellen Mittel würden bei der Ausführung dieses Projektes grösstenteils vom Bund getragen, was beim Alternativprojekt nicht der Fall wäre. Wir haben also die Wahl: Nutzen wir diese Chance oder stellen wir uns lieber wieder hinten an.
Bei einem Grossprojekt wie dem A5-Westast ist es verständlich, dass nicht die ganze Bevölkerung mit allen Details einverstanden ist. Die Gegner sind sich jedoch uneinig, was sie wirklich wollen – keine Autobahn, eine andere Linienführung oder weniger Anschlüsse. Damit sich unsere Region entwickeln kann, müssen wir alle aus unserem eigenen kleinen Garten treten und vorwärts denken. Wenn Biel als zweitgrösstes Wirtschaftszentrum im Kanton und mit ihm das ganze Seeland den Anschluss nicht verpassen will, muss in die Verkehrsinfrastruktur investiert werden. Dies ist für eine funktionierende Wirtschaft unabdingbar. Eine prosperierende Wirtschaft und ein florierendes Gewerbe wiederum bringen mehr Wohlfahrt für die gesamte Bevölkerung unserer Region.
Wir sollten also aufhören, immer nur zu fordern, und anfangen, zu fördern. Sollten wir nicht aus der Vergangenheit und den Krisenjahren gelernt haben und heute die Chance nutzen, unsere Region tatsächlich zur «Zukunftsregion» zu machen? Die Region hat die Wichtigkeit des A5-Westasts erkannt. Nun ist es an der Zeit, dass auch die Stadt Biel ihr Potenzial wahrnimmt.
Info: Thomas Mathys ist Vorstandsmitglied im Kantonal- Bernischen Baumeisterverband KBB und Geschäftsführer der Müller Aarberg AG.