Der erste Bieler Concept Store ist umgezogen

Carmen Stalder

Salz- und Pfefferstreuer in Papageienform, ein lila-leuchtender Hase oder Seife, die nach Apfel und Zimt duftet – im Laden Marmelade stehen Dinge, von denen man nicht wusste, dass man sie braucht – bis man vor ihnen steht. Zumindest vielen Frauen geht das so, denn sie machen den grössten Teil der Kundschaft aus.
Im Laden gibt es Kinderkleider, Möbel, Geschirr, Dekorationsartikel, Schmuck und Accessoires – Hauptsache bunt. Vor neun Jahren eröffnete die Bielerin Sarah Spiess in der Altstadt ein kleines Geschäft und erfüllte sich damit einen lange gehegten Wunsch. Nach zwei Jahren erfolgte der Umzug an den Oberen Quai.

Zu Beginn verkaufte Spiess Handarbeiten und Ware aus dem Brockenhaus. Mit den Jahren hat sich das Sortiment verändert, «der Laden ist mit mir älter, reifer und aufgeräumter geworden», sagt die 37-Jährige. Heute sei «Marmelade» ein Concept Store, was so viel heisst wie:_ein Laden mit einer ungewöhnlichen Kombination von Sortimenten und Marken.
Anfangs sei sie mit ihrem Konzept eine Pionierin gewesen, sagt Spiess, heute gebe es in fast jeder Stadt solche «Chrümscheli-Läden». Obwohl:_«Ich will weiterhin anders sein als die anderen.» Sie verrät deshalb auch nicht, wo genau sie die Inspiration für die bunte Vielfalt findet. «Überall auf der Welt», lässt sie sich entlocken.

Vorletzte Woche erfolgte nun der zweite und vorläufig letzte Umzug, dieses Mal an die Zentralstrasse 34. Hier ist das Lokal mit 140 Quadratmetern fast doppelt so gross als das vorherige und die Lage lockt mehr Laufkundschaft an. Ein Glückstreffer, wie Spiess sagt:_«Hier fühle ich mich richtig angekommen.» Insgesamt neun Frauen und ein Mann arbeiten im «Marmelade», darunter auch die zwei Schwestern von Spiess.
Sowieso, die halbe Familie habe beim Umzug mitgeholfen: Ob Wände herausreissen, den Boden verlegen oder Regale zimmern – alles sei selbst gemacht, ganz ohne Innenarchitekt, sagt Spiess nicht ohne Stolz.