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Randnotiz

«Deutschi» 
bei Romands

Die Romands nennen uns Deutschschweizer in der Umgangssprache «Deutschis» – liebevoll, so nehmen wir mal an.

Bernhard Rentsch, Chefredaktor

Dass es auch andere, weniger schnuckelige Bezeichnungen gibt, ist bekannt, soll hier aber ausgeblendet werden. Als «Deutschi» unter lauter Romands – ein spezielles Gefühl. So passiert im Rahmen der aktuellen Diskussionssendung Apéricip von «Telebielingue», aufgezeichnet in Tramelan. Der bewusst in Deutsch formulierte Titel «Wo sind die Romands?» bringt das Thema bereits auf den Punkt. Es geht um die Bedeutung der sprachlichen Minderheit im Kanton Bern.

Also für einmal als Deutschschweizer inmitten von Romands. Um es vorne wegzunehmen: Es ist nicht schlimm, es tut nicht weh. Im Gegenteil: Man ist gut aufgehoben, wird nötigenfalls geschützt und unterstützt, ist gar etwas Besonderes. Das Motto lautet: Drauflosreden, Fehler machen, sich korrigieren, neue Anläufe nehmen. Als Deutschschweizer antreten und kein Anspruch auf Perfektion haben, so funktioniert das.

Natürlich ist es nicht angenehm, immer zur Minderheit zu zählen und stets um seine Rechte kämpfen zu müssen. Ein offener und vernünftiger Austausch hilft da erfahrungsgemäss schon weiter. Dies war auch die Hauptbotschaft in der erwähnten Sendung – kein französischsprachiger Teilnehmer beklagte sich, zu wenig gehört zu werden. Mit Selbstvertrauen hinstehen und seine Sache vertreten – egal in welcher Sprache – ist die Lösung. Und wenn man etwas zu sagen hat, wird man gehört – auch hier: egal in welcher Sprache.

E-Mail:
brentsch@bielertagblatt.ch

Info: Die französischsprachige Sendung Apéricip ist ab sofort während einer Woche täglich um 17 Uhr im Programm von «Telebielingue» zu sehen, danach online auf
www.telebielingue.ch

 

 

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