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Aus dem Grossen Rat

Die Reise des Grossen Rats

Einmal pro Legislatur wird ein Ausflug für den Grossen Rat organisiert. Am vergangenen Donnerstag war es soweit.

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von Christine Gerber
, Grossrätin SVP

Eine grosse Schar von Grossrätinnen und Grossräten traf bei den vorgegebenen Abfahrtsorten ein, und mit drei Cars ging die Fahrt los. Bereits während der Busfahrt wurden intensive Gespräche geführt, sei es zu den vergangenen Geschäften der Session oder auch über solche, die uns in der kommenden Woche noch beschäftigen werden. Nach der kurzweiligen Fahrt kamen wir in Frick beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL an. Der Direktor stellte uns das Institut vor, anschliessend konnten wir an verschiedenen Kurzvorträgen zum biologischen Landbau teilnehmen.

Weiter ging die Fahrt nach Aarau. Dort wurden wir von der Grossratspräsidentin des Kantons
Aargau, Renata Siegrist, empfangen. Im Grossratssaal vernahmen wir, wie das Parlament im Nachbarkanton funktioniert. Nach dem Mittagessen im Ratsgebäude ging es auf einen Rundgang in die Altstadt. In den Gassen spürte man regelrecht den Geist längst vergangener Zeit, und gleichzeitig sah man, wie sich Aarau über die Jahrzehnte hinweg entwickelt hat. Solche Rundgänge sollte man
öfters auch in Städten oder kleineren Ortschaften der eigenen Region durchführen. So würde einem auch bewusster, was wir bisher alles erreicht
haben oder auch was schlechter wurde.

Am späteren Nachmittag reisten wir zum Schloss Lenzburg. Dieses historische Gebäude zählt zu den ältesten und bedeutendsten Höhenburgen der Schweiz. Bedenkt man, dass nach der Eroberung des westlichen Aargaus durch die Stadt Bern im Jahr 1415 das Schloss über dreieinhalb Jahrhunderte lang als Sitz der Berner Landvögte diente. Durch weitere grosse politische Ereignisse hat dieses imposante Bauwerk auch gelitten. Deshalb wurde das Schloss 1986 aufwändig restauriert. Seither ist es öffentlich zugänglich.

Solch hohe Investitionen für Renovationen und Neubauten beschäftigen uns während den Sessionen auch öfters, dies gibt immer wieder Anlass zu Diskussionen. Da gehen die Meinungen in den Parteien oft mächtig auseinander. Doch gerade ein solcher Ausflug kann dazu beitragen, dass man sich mit Kolleginnen und Kollegen der anderen Parteien austauscht. So lernt man andere Meinungen und auch sich selber besser kennen. Man hat unter Umständen auch mehr Verständnis, warum diese oder jene Person eine ganz andere Meinung hat, als die eigene. Jedenfalls bin ich an diesem Abend müde, aber mit vielen neuen Eindrücken vom Ausflug nach Hause zurückgekehrt. Und nun bin ich gespannt, ob der rege Gesprächsaustausch auch Auswirkungen auf die letzte Sessionswoche bringen wird.

kontext@bielertagblatt.ch

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