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Biel

Die Summe kleiner Taten ergibt grosse Bewegungen

Zum 150-Jahr-Jubiläum des Berufsbildungszentrums Biel ist die Wanderausstellung Energie- und Klimawerkstatt mit Myclimate eröffnet worden. Auch Bieler Projekte sind vertreten — manche wurden sogar ausgezeichnet.

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Anna Meister


150 Jahre Berugsbildungszentrum Biel (BBZ) und zehn Jahre Energie- und Klimawerkstatt von Myclimate:Das muss gefeiert werden. Warum also nicht beides kombinieren? Das dachten sich auch Beat Aeschbacher, Direktor des BBZ und René Estermann, CEO von Myclimate. Ganz abwegig ist die Idee nicht. Immerhin nehmen jedes Jahr Lernende der BBZ an diesem nationalenWettbewerb von Myclimate teil: Im Rahmen ihrer Ausbildung reichen die Lernenden aus verschiedenen Berufsschulen der Schweiz Projekte zum Klimaschutz ein. Eine Fachjury prämiert anschliessend die besten Ideen.

679 Projekte als Postkarten
Insgesamt haben 7600 Lernende aus der ganzen Schweiz 679 Arbeiten eingereicht. Da die Klimawerkstatt dieses Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiert, wurden alle jemals eingereichten Projekte als Postkarten gedruckt und ausgestellt. Auf einigen Karten steht nur der Titel der Idee, andere zeigen Bilder, wieder andere gewähren einen Einblick ins Thema.

Ein Film porträtiert einige ehemalige Lernende. Sie äussern sich zur Arbeit. Und acht besondere Arbeiten wurden gross auf Plakate aufgezogen und etwas ausführlicher porträtiert. Eins dieser Projekte ist «Living Green» der beiden ehemaligen BBZ-Lernenden Daniel Schlecht und Joe Haenggi. Schlecht und Haenggi haben sich Gedanken gemacht, wie es möglich wäre, ein Haus zu konstruieren, das komplett selbstversorgend ist. In Skizzen präsentieren sie das Haus der Zukunft, das ausgestattet ist mit Solarzellen, Gewächshäusern, einem Garten, einem Teich und einem Tierstall. Mit Sonnenlicht soll Strom erzeugt, das Heizungssystem betrieben werden. Mit Biogas, gewonnen aus Kompost und Stuhlgang soll eine Biogas-Anlage angetrieben werden. Dies sind nur zwei Beispiele des innovativen Projekts der beiden Bieler. Schlecht und Haenggi haben 2011 den ersten Preis der Klimawerkstatt in der Kategorie Innovation gewonnen.

Ebenfalls prämierte Bieler Projekte: Drei Bäcker haben 2016 ihren Lehrbetrieb komplett auf LED-Lampen umgerüstet. 2011 haben Lernende die Idee für einen Kühlschrank aus Keramik entwickelt, der komplett ohne Strom kühlen soll.

Comics für Kindergärtler
Nicht alle müssen sich für ein Klimaprojekt in ihrem Berufsbereich entscheiden. Stefan Bracher, Lehrer am BBZ, erzählt: «Ich betreue zurzeit vier Coiffeusen, die Comics zeichnen und diese in Kindergärten verteilen. Damit möchten sie die Kindergärtler altersgerecht an den Klimaschutz heranführen.»

Lernende werden Beteiligte
Nicht alle Lernenden seien so begeistert, an diesem Wettbewerb teilzunehmen, sagen Beat Aeschbacher und René Estermann. Aber das sind Ausnahmen: «Es geht um die Gestaltung der Zukunft. ihrer Zukunft. Lernende sind genau im richtigen Alter, wo sie etwas ändern, etwas bewirken können», sagt Estermann. Aeschbacher pflichtet ihm bei: «Viele Lernende haben einen unglaublichen Elan. Und mit der Teilnahme an der Klimawerkstatt werden sie zu Beteiligten.»
Estermann sagt weiter: «Die Lernenden sollen sehen, wie auf dem politischen Parkett über Klimaschutz diskutiert wird.» Denn Klimaschutz habe auch Einfluss auf sie, auf ihre Zukunft. Und er ist überzeugt: «Die Summe aller kleinen Tagen ergibt riesige Bewegungen.» Auch steigere das Gewinnen eines solchen Wettbewerbs des Selbstbewusstsein der Lernenden.

Info: Die Energie- und Klimawerkstatt von Myclimate ist noch bis zum 17. März im Foyer der BBZ an der Wasenstrasse 1 öffentlich zugänglich.

Ein Video über die beiden Bieler Gewinner von 2011 finden Sie hier

Den Film zum Jubiläum der Klimawerkstatt, wo auch die beiden Bieler Gewinner von 2011 zu sehen sind, finden Sie hier

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