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Biel

Dritter Erkrankter in Biel 
hat sich in Italien angesteckt

Gestern wurde ein weiterer Corona-Fall an einer Bieler Schule gemeldet – diesmal aus der Wirtschaftsschule BFB. Der 22-Jährige hat sich jedoch nicht dort infiziert.

Bild: bt/a
  • Dossier

Hannah Frei

Seit gestern stehen in Biel 22 weitere Lernende und drei Lehrpersonen wegen des Coronavirus unter Quarantäne. Diesmal trifft es jedoch keine Klasse der Technischen Fachschule, in der die beiden ersten Corona-Fälle im Kanton Bern gemeldet wurden, sondern die Wirtschaftsschule BFB unmittelbar hinter dem Bieler Bahnhof.

Der Grund für die Quarantäneanordnung ist ein neuer bestätigter Corona-Fall: Ein Schüler, der aus dem Kanton Neuenburg stammt, wurde am Montagnachmittag positiv auf das Virus getestet.

In Interlaken getestet

Dem 22-Jährigen wurde der Abstrich am Sonntag im Spital Interlaken entnommen. Am
23. Februar war er in Mailand. Zwei Tage später hatte er Husten, sein Allgemeinzustand war aber gut. Am vergangenen Wochenende hat der junge Mann dann seine Freundin im Berner Oberland besucht und liess sich dort testen. Das Testergebnis haben er und seine Freundin isoliert in einer Wohnung abgewartet. Seit dem positiven Befund des Mannes befinden sich die beiden im Spital Interlaken in Quarantäne. Das Testergebnis der Freundin ist noch nicht bekannt.

Obwohl die Technische Fachschule und das BFB in Biel nur zirka 250 Meter voneinander entfernt sind, bestehe zwischen dem neuen Fall und den beiden Fällen in der Technischen Fachschule kein Zusammenhang, sagt Gundekar Giebel, Kommunikationsleiter der kantonalen Gesundheitsdirektion. Sowohl die 21-Jährige der Technischen Fachschule – der erste Corona-Fall im Kanton – als auch der junge Mann aus dem Kanton Neuenburg seien in Mailand mit dem Virus angesteckt worden. «Die Einschleppung geschah separat», sagt Giebel.

Der Unterricht in der BFB werde weiterhin regulär stattfinden können, die Lektionen der drei fehlenden Lehrpersonen werden neu organisiert und durchgeführt. Die betroffene Wirtschaftsklasse wurde jeweils einmal pro Woche an der BFB unterrichtet, so Giebel.

Noch nicht alle Lehrer ersetzt

Gestern hatte auch das Bieler Berufsbildungszentrum, dem die Technische Fachschule zugehört aus der zurzeit 45 Schülerinnen und Schüler sowie neun Lehrpersonen unter Quarantäne stehen, Neuigkeiten zum Schulbetrieb zu vermelden: Der Unterricht könne weitgehend nach Stundenplan durchgeführt werden.

Wo nötig finden einzelne Lektionen klassenübergreifend statt. In Einzelfällen bestehe jedoch die Möglichkeit, dass Lernende in ihren Lehrbetrieb geschickt und kein Ersatz für gewisse Lektionen gefunden werden kann. Dies sei bereits am Montag der Fall gewesen, sagt Schuldirektor Beat Aeschbacher auf Anfrage. Zurzeit sei man noch auf der Suche nach Fachkräften.

Es gebe auch Lehrerpersonen, die unter Quarantäne stehen, und von zuhause arbeiten und einzelne Aufgaben verteilen. «Aufgrund des Ausnahmezustands und der Digitalisierung des Schulstoffs entwickeln sich neue Möglichkeiten», sagt der Direktor.

Aeschbacher hebt jedoch hervor, dass ein Grossteil des Unterrichts an der Technischen Schule praxisorientiert stattfindet, die Schülerinnen und Schüler also nicht an Pulten sitzen, sondern in der Werkstatt arbeiten. Dies mache das klassenübergreifende Unterrichten einfacher.

Für die verbleibenden Schülerinnen und Schüler, die nicht unter Quarantäne stehen, gibt der Schuldirektor Entwarnung: Man könne sich bedenkenlos in den Räumen des BBZ bewegen. Auch unter den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrpersonen habe sich die Atmosphäre beruhigt. Gestern habe es zwar noch rund zehn Anrufe von besorgten Personen gegeben. Jedoch sei es gelungen, ihnen die Unsicherheit zu nehmen.

Erfreulich ist für Aeschbacher die gute Zusammenarbeit mit den Behörden. «Die Gesundheitsbehörde hat präzise, schnell und transparent gearbeitet. Das gibt mir Sicherheit», sagt er.

Stichwörter: Coronavirus, COVID-19, Biel, BFB

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