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Corona-Blog

Eigentlich wollte ich lächeln

Bei der Frage zu den Masken halte ich mich jetzt mal vornehm zurück. Ob oder ob nicht und wann - da sind für mich die Informationen derart widersprüchlich, dass ich mir kein Urteil erlaube, deswegen aber auch nicht verunsichert bin.

Symbolbild: Keystone
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Sagt man mir, am Ort X müsse ich eine Maske tragen, dann tue ich esm sagt man mir, hier kannst du ohne sein, dann verzichte ich.

Denn zugegeben: Ein Fan dieses Schutzes bin ich nicht, zumal mir von medizinisch ausgebildeter Seite ohnehin schon mehrmals erklärt wurde, dass wir Nicht-Masken-Träger den richtigen Einsatz gar nicht kennen. Viel Schutz ist nicht vorhanden, wenn die Handhabung nicht korrekt ist. Die vielen am TV gesehenen Beispiele mit unbedeckter Nase oder unbedecktem Kinn oder dem ständigen Zurechtrücken mit den Händen (die dann möglicherweise ja schon wieder verunreinigt sind ...) bestätigen dies.

Also: Ein medizinischer oder ein epidemiologischer Gedankengang ist das hier nicht. Schon eher eine Beurteilung aus kommunikativer Sicht. Von daher sind Gesichtsmasken reiner Quatsch. In der Kommunikation gilt nämlich die verbreitete Regel 55-38-7. Diese besagt, dass bei gesendeten Botschaften 55% Körpersprache, 38% Stimmlage und nur 7% des eigentlichen Inhaltes beim Empfänger ankommen. Mehr als die Hälfte ist also nonverbaler Ausdruck. Und dabei spielen insbesondere die Augen und der Mund bei der Mimik des Gesichtes eine entscheidende Rolle. Mit Maske stehen mir beim Gegenüber nur noch die Augen als Anhaltspunkte zur Verfügung. Und die sprechen oft nicht die erhoffte Sprache. So wie ein Bild mehr als 100 Worte sagt, kann auch ein Lächeln viel höher gewichtet werden. Falls Sie mir also einmal mit Maske begegnen, können Sie davon ausgehen, dass ich Ihnen ein Lächeln schenke. Denn mit zufriedener Mine durchs Leben zu gehen, ist ein Grundsatz – aber das gehört halt nicht in ein Corona-Tagebuch.

Die nonverbale Kommunikation fehlt auch bei den landauf landab gross in Mode gekommenen Videokonferenzen. Erfahrungen machten die meisten bei Skype-Kontakten mit Weltreisenden oder bei kurzen Facetime-Gesprächen unter Freunden. Aber eine Konferenz mit 20 und mehr Leuten stellt an die Kommunikation hohe Anforderungen. Wie beim Funken sind Zwischenrufe und Seufzer sinnlos. Ein Lächeln ist aber auch da immer willkommen.

brentsch@bielertagblatt.ch

Stichwörter: MAsken, Coronavirus, Coronablog

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