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«Ein enorm willkommenes Sprungbrett»

Der Nidauer Filme-macher Alan Sahin ist im Final von «Open Stage». Ab heute kann für ihn und seine Arbeit abgestimmt werden. Wer gewinnt, erhält 15 000 Franken.

Symbolbild: Pixabay

Begonnen hat alles mit Scrollen. Der Nidauer Jungfilmer Alan Sahin, der im Mai seinen Bachelor im Bereich Film (Vertiefung Kamera) an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHDK) abschliesst (das BT berichtete), sah sich wie immer den Newsletter von 451° an, dem Filmportal für Filmschaffende.

Glücklicherweise schaute er sich alles an. «Die Ausschreibung von Blue TV habe ich ganz unten entdeckt.» Ein kurzes Videoporträt war verlangt, einige Fragen mussten beantwortet werden (Wer bin ich? Wie bin ich von Corona betroffen? Oder: Wo sehe ich mich in zehn Jahren?). Sahin setzte sich hin und realisierte in fünf Minuten seine Botschaft. Diese kam offenbar an – denn Sahin ist nun im Final mit neun anderen Mitbewerberinnen und Mitbewerbern (siehe Infobox).

Da er momentan voll ausgelastet ist mit seinem Abschlussfilm «Zigipouse» an der ZHDK und nicht explizit ein neues Projekt verlangt war, reichte er kurzerhand seinen Kurzfilm «Mnesis» ein, der von einem jungen Raser erzählt, der einen tödlichen Unfall verursacht hat.

«Die zwei Wochen hätten nicht gereicht, um etwas Neues zu realisieren», erklärt Sahin. «Mnesis», der an den Solothurner Filmtagen seine Online-Premiere feierte, ist wie so viele andere Projekte mitten in der Coronakrise lanciert worden und konnte deshalb noch kaum gezeigt werden. «Ich nütze deshalb jede Möglichkeit, um den Film zu präsentieren.»

Für das Einreichen hat er 500 Franken bekommen, gewinnt er die Kategorie, werden es 15 000 Franken sein. «Das wäre natürlich ein enorm willkommenes Sprungbrett für ein nächstes Projekt», so Sahin. Da die Rechte an «Mnesis» bei der ZHDK liegen, ginge allerdings die Hälfte des Preisgeldes an die Schule.

Heute startet die Abstimmung. Da es ein Publikumsvoting ist, geht es nun darum, möglichst viele Menschen zu mobilisieren. Er schaue sich zuerst die anderen Werke an, um seine Möglichkeiten und Chancen besser einschätzen zu können, erklärt Sahin. Anschliessend entscheide er, wie er vorgehen wolle. «Ich werde wohl meine Freunde direkt anschreiben», sagt er. Ausserdem hoffe er auf einige Präsenz in den Medien.

Dass seine Filme ankommen, hat er eben erst erlebt: Vor wenigen Tagen hat er seine ersten beiden Preise gewonnen; am Jugendfilmfestival Movieday in Romanshorn. Sahin wurde für seinen Kurzfilm «Bon Appétit» mit dem ersten Preis in der Kategorie bis 25-Jährige und dem Sonderpreis ausgezeichnet.

Ob er mit «Mnesis» ebenfalls Erfolg hat, weiss Alan Sahin am 14. April.

Raphael Amstutz

 

Stichwörter: Film, Nidau, Schweiz, Contest, Wettbewerb

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