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Biel

Ein Schaufenster für lokale Anbieter

Drei Jungunternehmer lancieren den Online-Bestelldienst Lokso als Verkaufsplattform für lokale Geschäfte und Handwerker.

Symbolbild: Pixabay

Jérôme Burgener/pl

«Unser Projekt entstand während des ersten pandemiebedingten Lockdowns. Wir bieten den Bieler Verkaufsgeschäften ein zusätzliches Schaufenster», erklärt Tanguy Kuonen, einer der drei Gründer der Plattform Lokso. Das Firmenlogo ist eine Kurzform der Begriffe «lokal» und «Solidarität». Er gründete das Unternehmen Anfang 2020 gemeinsam mit Virginia und Samuel Matthey. Die Aufnahme der Geschäftstätigkeit erfolgte im Frühsommer 2021. Zuvor hatte das Trio die Marktchancen mit einer Internetumfrage sondiert: «Wir wollten erfahren, wie die Konsumenten auf eine lokale Online-Plattform reagieren.» Immerhin hätten mehr als sieben von zehn Personen den Fragebogen beantwortet und zeigten sich bereit, das Angebot zu nutzen. «Nun lag es an uns, das Projekt zu verwirklichen», so Kuonen.

Komplettes Paket

«Wir haben ziemlich viel Zeit für die Gestaltung des Internet-Auftritts verwendet, bis wir bei den Bieler Gewerbetreibenden vorsprechen konnten», berichtet Samuel Matthey, der Webdesigner von Lokso. Daneben galt es, den werbetechnischen Mehrwert der Plattform ins Licht zu stellen. Dafür zeichnet Mattheys Schwester Virginia verantwortlich: «Wir bieten ein komplettes Paket an, denn nur wenige Verkäufer verfügen über eine Website oder ein Ladenlokal.» Das neue Angebot umfasst das Marketing, das von einem Newsletter unterstützt wird und Präsenz in den sozialen Medien garantiert. «Kurzum alles, was der einzelne Händler nicht selbst leisten kann oder will», so die Fachfrau für Kommunikation. Ihr Bruder ist für die Bilder verantwortlich: «Ich habe Fotos von 300 Artikeln gemacht, die von unseren Partnern angeboten werden.»

Samuel Matthey glaubt, dass einige Anbieter den Aufwand für die Warenpräsentation im Netz scheuen könnten.«Im heutigen Zeitpunkt» seien die Dienstleistungen von Lokso «noch kostenlos», so der Mitgründer. Die drei Firmengründer begannen ihre Akquisitionstour in der Bieler Altstadt, wie Tanguy Kuonen erklärt: «Wir besuchten die kleinen Geschäfte, weil dieser Stadtteil für uns Symbolcharakter hat. Seither werben wir bei weiteren Kreisen wie auf dem Handwerkermarkt, denn wir wollen eine möglichst breite Produktepalette ins Netz stellen.» Obwohl der Auftritt bei Lokso «bis Ende 2022» noch kostenlos sei, sind erst zehn Gewerbetreibende der Verkaufsplattform beigetreten, verrät Kuonen.

Liefern mit dem Velo

Die Vermittlungssite finanziert sich durch eine Kommission auf den verkauften Waren. Die Lieferkosten gehen zulasten der Kunden. Als Zusatzleistung vermittelt Lokso einen Lieferdienst mit dem Lastenvelo: «Wir holen gekaufte Produkte in den Läden oder bei Handwerkern ab, steigen in die Pedalen und bringen sie den Kunden nach Hause», präzisiert Tanguy Kuonen. Das Angebot gilt für die lokale Kundschaft. Da Lokso seinen Wirkungskreis in weitere Regionen ausweiten will, werden nach Bedarf andere Zusteller mit dem Warentransport betraut. Dafür muss die Ware sorgfältig verpackt werden. Auch diese Dienstleistung bietet die Plattform an. Vorläufig erledigen die drei Gründungsmitglieder die Lieferungen noch selbst.

Das Trio weiss, dass ihr Online-Portal in einen umkämpften Markt vorstösst. Dennoch ist die Einzigartigkeit des Bieler Start-ups geeignet, bei Anbietern und Kunden Interesse zu wecken. Tanguy Kuonen ist sich sicher: «Online-Handel ist unkompliziert. Wir werden all jene überzeugen, die heute noch nicht viel vom neuen Trend halten.»

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