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Busswil

Ein Sumatra-Tiger treibt Sport in Biel

Er liebt Sport und zeichnet leidenschaftlich gern: Der 19-jährige Lenny Anker aus Busswil. Für seine Maturaarbeit hat er seine beiden Hobbys verknüpft. Herausgekommen ist ein Bilderbuch für Kinder über die Sportstadt Biel.

Lenny Anker: Er hat in seiner Kindheit von den vielfältigen Sport-Angeboten in Biel profitiert. Bild: Peter Samuel Jaggi / Bieler Tagblatt

Sarah Zurbuchen

Was tun, wenn man sich gleichermassen für Sport und fürs Zeichnen interessiert und eine Maturaarbeit ansteht? Lenny Anker aus Busswil stand vor ein paar Monaten genau vor dieser Aufgabe. Nach viel Recherchearbeit, häufigen Telefonaten und Besprechungen, intensiver Schreib- und Illustrationsarbeit und layouterischen Herausforderungen hat er sein Projekt nun auf die Zielgerade geschickt. Resultiert ist ein selbst illustriertes Bilderbuch für Kinder zum Thema Sport in Biel. In einigen Wochen wird der 19-Jährige seine Arbeit vor seiner Betreuerin und dem Experten präsentieren.

«Unzählige Vereine, Sportverbände und das Bundesamt für Sport sind in Biel angesiedelt», begründet er seine Wahl. Ausserdem nehme die Jugendförderung in Biel einen grossen Stellenwert ein. Auch er selbst habe in seiner Kindheit von der guten Sportförderung profitiert.

Lenny Anker ist heute immer noch sportlich aktiv: Er spielt beim FC Diessbach und ist Mitglied bei den Biel-Bienne Athletics.

 

Tiger als Identifikationsfigur
In «Sumas Sportreise in Biel» versucht sich der Tiger Suma in verschiedenen Sportarten. Damit das Buch das Interesse eines jungen Zielpublikums weckt, braucht es eine Geschichte, und zwar eine mit einer Identifikationsfigur. Der Gymnasiast entschied sich für einen roten Sumatra-Tiger. «Er verkörpert für mich auf ideale Weise den Sport», so Anker. Den seltenen Tiger aus Indonesien hat er ausgewählt, weil diese Raubkatze sehr gut schwimmen kann. Sie hat sogar Schwimmhäute zwischen den Zehen. Und rot ist Suma, weil die Farbe in Biel oft zu sehen sei: im Wappen, bei den Bussen oder bei Sportvereinen.

Die Handlung ist simpel, aber ansprechend: Der Tiger Suma ist traurig, weil er keine Sportart beherrscht. Seine Eltern melden ihn deshalb für eine Schnupperwoche an. In dieser Woche darf Suma acht verschiedene Sportarten testen. Der Tiger erfährt, was die Herausforderungen sind, welche Ausrüstung es braucht und wo man trainieren kann.

Zusätzlich zur Geschichte bietet das Buch immer auch viele Informationen (Spielfeld, Regeln, Ausrüstung), die eher an die Eltern gerichtet sind. Dazu hat sich der Gymnasiast mit besagten Sportvereinen in Verbindung gesetzt und Informationen besorgt.

Bei der Wahl der Sportarten spielte laut Lenny Anker die Beliebtheit eine Rolle (Fussball, Eishockey), aber auch charakteristische Gebäude und Anlagen wie das Kongresshaus (Schwimmen) oder die Leichtathletik-Anlage in Magglingen.

Auch den See wollte er miteinbeziehen (Segeln), ausserdem hat er sich als Randsportart Squash ausgesucht. Schliesslich musste auch ein Kampfsport vorkommen, «um zu zeigen, dass man dabei nicht einfach jemanden fertigmachen soll, sondern dass man seinem Gegner immer mit Respekt begegnet».

Ganz wichtig bei einem Buch für Kinder ist die Sprache. Auch damit musste sich der Autor auseinandersetzen.

Dabei hat er herausgefunden, dass kurze Sätze und einfache Worte Kinder am meisten ansprechen. «Pro Zeile sollten es nicht mehr als acht bis zehn Wörter sein», ergänzt er.

 

Dynamische Bilder
Die Illustrationen leben von starken Farben und kommen dynamisch daher.

Beim Tennis sieht der Leser etwa Suma, wie er gerade einen Smash macht, beim Fussball schiesst er ein Tor und im Judo wird er zu Boden geworfen. Für die Zeichnungen musste Lenny Anker zuerst herausfinden, welche Stilisierung er verwenden will und welche Farben am Besten wirken. «Ich habe viel mit Komplementärfarben gearbeitet, weil auf den ersten Blick erkennbar sein soll, wer der Gegner ist. Denn so sehen die Kinder, dass es darum geht, sich zu messen.»

Das Buch will den Kindern auch Mut machen, erläutert Anker. Suma erlebt nämlich bei jeder neuen Sportart zuerst eine Enttäuschung, die sich dann aber in Spass und Motivation wandelt. «Nicht gleich aufgeben ist die Devise.»

 

Karte mit Sportanlagen
Auch die Eltern spielen in der kleinen Geschichte eine wichtige Rolle. Sie ermuntern den Tiger, etwas Neues auszuprobieren. Damit möchte der Autor aufzeigen, wie wichtig die Unterstützung der Eltern ist und was sie bewirken kann.

Als abschliessende Dienstleistung finden Interessierte im Buchdeckel eine übersichtliche, selbst gestaltete Karte von Biel. Hier sind alle Sportanlagen und Trainingsorte der besagten Sportarten eingetragen. Dort finden sich auch die jeweiligen Websites der Vereine.

Hat er denn auch getestet, wie das Buch bei seiner Zielgruppe, Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, ankommt?

«Ich habe es meinem kleinen Bruder gezeigt», meint Lenny Anker. Und? «Er fand es gut.» So? «Musste er auch», fügt er mit dem typisch verschmitzten Grinsen des grossen Bruders hinzu.


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Details zum Buch

- «Sumas Sportreise in Biel» hat 34 Seiten.

- Das Buch gibt es in einer Auflage von 40 Stück.

- Interessierte können das Buch bestellen mit einer Mail an lenny.anker@gmail.com.

- Preis: 28 Franken inklusive Porto und Verpackung. sz

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