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Biel

Eine Schule trainiert – und dominiert

Rund 300 Teilnehmer haben sich beim 57. Schüler-Orientierungslauf im Längholzwald auf Postenjagd begeben. Die meisten Sieger stammen aus Studen – da das OSZ Studen fleissig im Wettkampfgelände trainiert hatte.

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von Markus Dähler


Schon die Anreise mit dem Fahrrad aus Studen und Port war für einige eine Herausforderung. Mit der Startzeit um 8.01 Uhr im Hinterkopf stieg der Puls am Mittwochmorgen, wenn die Kette plötzlich klemmte oder der Druck im Pneu schwächelte. Gemeinsam schafften es aber doch alle Schüler rechtzeitig an den Start im Mettmoos.

Hier hatte der Verein OL Biel-Seeland mit Ueli Hofstetter an der Spitze für die Jungen und Mädchen ab der 5. Klasse je vier Bahnen ausgesteckt. Bereits seit Anfang September gab es im gleichen Wald auch ein Trainingspostennetz, das insbesondere die Schüler des Oberstufenzentrums Studen rege nutzten. «Wir bauen den Orientierungslauf seit Jahrzehnten in unser Schulsport-Programm ein», begründet Co-Schulleiter Christian Morselli den Grossaufmarsch seiner Schule. «Unterwegs im Wald, sich orientieren und die Erfolgserlebnisse, aber auch Misserfolge erleben, sind wichtige Ziele des alten sowie des neuen Lehrplans.»


Elektronische Zeitmessung

Haben die Schüler früher die Posten selber eingezeichnet und später mit Stempeln oder Zangen ihre Route quittiert, liegt heute die gedruckte Karte am Start bereit – und dank dem elektronischen Badge stehen unmittelbar beim Zieleinlauf die Postenbestätigungen und Laufzeiten fest. Im Minutentakt gingen die mehrheitlich zeckengerecht und gegen Brennnesseln und Dornen geschützten Zweierteams auf den Weg.

«Schüler-OL-Bahnen sind einfacher als die Routen bei den OL-Junioren im nationalen Wettkampf», sagt Hofstetter als Bahnleger zum Erfolgsrezept der Veranstaltung. Die Routen folgen Leitlinien wie Wegen oder Gräben im Gelände, an denen sich auch die weniger Geübten gut zurechtfinden. Die rot-weissen Postenschirme sind zudem auch aus der Distanz erkennbar.

Die richtigen Posten zu finden und mit dem Kontrollbadge zu quittieren war dennoch für viele Schüler eine knifflige Aufgabe. Bereits am ersten Posten im Längholz oberhalb der Schulanlage Linde mussten die einzelnen Gruppen selber kontrollieren, ob sie an der Senke beim Posten 41 oder hundert Meter weiter bei der Nummer 42 mit dem elektronischen Kontakt den «Besuch» korrekt registrieren. Die Fehlerquoten blieben aber gering.


Nachwuchs wird gefördert

Mehr als 90 Prozent aller Teams schafften die Aufgabe, wobei sich weniger ambitionierte Schüler zusammenschlossen. Einige bewiesen viel Ausdauer und brachten nach zwei Stunden auch die letzte Postenquittung ins Ziel. Die Sieger bewiesen mit Laufzeiten um die 30 Minuten ihr Talent gepaart mit sportlichem Ehrgeiz und werden mit der Gratisteilnahme am zwölften Orientierungslauf des Vereins OL Biel-Seeland vom 23. September in Sutz belohnt. Mit 300 teilnehmenden Schülern ist der diesjährige OL weit an einem Teilnehmerrekord vorbeigeschrammt. Der Bieler OL-Tag hat bereits vor Jahren mit 700 Teilnehmern seine Blütezeit erlebt.

Spätere Spitzenläufer wie der Brügger Arzt Christian Aebersold und seine auch international erfolgreichen Kinder haben hier einst ihr Talent bewiesen. Mit der Lehrplaneinführung seien aber zahlreiche Projekte am Laufen, gibt ein Schulleiter zu bedenken. «Zudem besuchen viele Oberstufen-Klassen diese Woche die Swiss-Skills in Bern», begründet er den Verzicht auf das traditionelle OL-Training im Herbst. «Aber vielleicht sind wir nächstes Jahr wieder dabei.»

Der Bieler OL-Tag ist ein Puzzle im Nachwuchsförderungs- und Ausbildungs-Plan des erfolgsverwöhnten Schweizerischen OL-Verbands und der regional aktiven Gruppe OL Biel-Seeland. Sie unterstützen die Schulen in der Mittelstufe mit dem «Scool-Programm». Nach der erfolgreichen Testphase ist dieses Jahr auch «Fam-Cool» in mehreren Etappen im Seeland unterwegs. Hier können die Kleinsten spielerisch Kontakt mit dem Denk- und Laufsport machen. Gleichzeitig gibt es Aufgaben für alle Alterskategorien, sodass die grösseren Geschwister ihren Eltern und den Kleinen zeigen können, was sie in der Schule mit Karte und Kompass gelernt haben.

OL ist ein Familiensport, bei dem der Grossvater bei den Senioren ab 60 seine Posten ebenso findet wie die Enkelin in der Kategorie D12. Viele bekannte OL-Familien wie die Eyers aus Studen und Nidau, die Aebersolds aus Brügg oder die Hutzlis aus Pieterlen sind neben den Wettkämpfen auch in der Organisation von Läufen oder bei der Unterstützung der Schulen engagiert.

Die zweite «Fam-Cool»-Etappe im Seeland fand gestern Abend in Aarberg statt. Am regionalen OL in Sutz sind die «Fam-Cool»-Macher wieder vor Ort. Die Angebote helfen, dass die Schüler ihren Weg auch in Zukunft ohne Google Maps finden können.

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