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Coronavirus

Fünf Verdachtsfälle im Spitalzentrum Biel – alle negativ

Gestern wurden im Spitalzentrum Biel fünf Personen auf das Coronavirus getestet, alle mit einem negativen Resultat. Heute kamen acht neue dazu. Deren Ergebnisse stehen noch aus.

Auch bei den Lieferanten des Spitalzentrums Biel kommt es zu Engpässen bei den Schutzmasken. Keystone

Nachdem gestern der erste Coronavirus-Fall in der Schweiz bestätigt worden ist, wurde im Spitalzentrum Biel (SZB) die Situation nochmals neu beurteilt. Laut Spitaldirektor Kristian Schneider wurde die wegen des Virus gegründete Taskforce vergrössert. Diese Gruppe treffe sich regelmässig, um das weitere Vorgehen zu planen und zum Beispiel eine eigene Zone für Verdachtsfälle und allfällige Erkrankte einzurichten.


Verdachtsfälle nehmen zu
Die Anzahl Verdachtsfälle hat nun auch in Biel zugenommen: Gestern sind laut Schneider fünf Verdachtsfälle von Hausärzten ins SZB verwiesen worden, heute seien es acht gewesen. Die Resultate der ersten fünf seien negativ ausgefallen, die der heutigen Fälle stünden noch aus.


Laut Schneider hat sich die Situation für das SZB auch aufgrund der neusten Weisung der Weltgesundheitsorganisation verändert: Seit gestern Mittag gilt ganz Italien als Gefahrenzone. Dadurch steige nun auch die potenzielle Anzahl der Verdachtsfälle. Nun werde jeder, der in den letzten 14 Tagen in Italien gewesen ist und ein wenig hustet, direkt als Verdachtsfall eingestuft.


Spitalzentrum ist vorbereitet
Das Spitalzentrum sei auf weitere Verdachtsfälle vorbereitet, so Schneider. Und die Untersuchung sei nicht zeitaufwendig: Bei den Personen wird ein Abstrich gemacht, der anschliessend in das nächste akkreditierte Labor gesendet und innert Stunden überprüft wird. Unterdessen schicke man die betroffenen Personen nach Hause. Sie dürften dabei auf keinen Fall öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Und sie werden gebeten, bis zur Bekanntgabe des Resultats zuhause zu bleiben.


Schneider gibt also vorerst Entwarnung. Für die momentane Situation seien alle Ressourcen ausreichend. Aber der Spitaldirektor äussert trotzdem Bedenken: «Würden in einem späteren Verlauf viele bestätigte Fälle auf einmal hospitalisiert werden müssen, hätten wir ein Materialproblem.» Auch für das Spitalzentrum sei es zurzeit schwierig, Lieferanten zu finden, die noch über Schutzmasken verfügen. Der Preis auf dem freien Markt habe sich verzehnfacht. Die Kantonsärztin habe jedoch mitgeteilt, dass noch ein Vorrat im Bundeslager vorhanden sei. Sollte es in Biel zu einem bestätigten Coronavirus-Fall kommen, müsse man mit zirka 50Masken pro Tag und Patient rechnen. «Aber zurzeit steht es noch in den Sternen, wann und ob diese nächste Stufe überhaupt eintreten wird», sagt Schneider. Hannah Frei

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