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Kommentar

Für Euphorie 
ist es noch zu früh

Die Neuansiedlung des Spitals in Brügg hat einen weiteren Schritt genommen. Grosses Aufatmen also bei den Verantwortlichen des Spitalzentrums – anstatt auf wenig überzeugende Alternativen ausweichen zu müssen, können sie ihren Plan A weiterverfolgen.

Carmen Stalder

Die Neuansiedlung des Spitals in Brügg hat einen weiteren Schritt genommen. Grosses Aufatmen also bei den Verantwortlichen des Spitalzentrums – anstatt auf wenig überzeugende Alternativen ausweichen zu müssen, können sie ihren Plan A weiterverfolgen. Freuen darf sich auch die Gemeinde Brügg, die eine kostenlose Aufwertung des Aare-Ufers erhält; die Bewohnenden des Beaumont-Quartiers, die auf ruhigere Strassen und weniger Verkehr hoffen dürfen sowie die Stadt Biel, die nun Pläne für das frei zu werdende Areal an Toplage schmieden kann.

Mit diesem Ja ist die letzte Hürde allerdings noch nicht genommen. In zwei Jahren folgt die entscheidende Abstimmung über die Änderung des Zonenplans. Bis dahin gilt es, die Zustimmung im Dorf aufrecht zu halten und wenn möglich auch den nicht zu ignorierenden Anteil an Nein-Stimmenden mit ins Boot zu holen. Dabei geht es nicht nur um ein weiteres Ja an der Urne, sondern darum, dass die Dorfbevölkerung am Ende mit Überzeugung hinter den Plänen in ihrer Gemeinde steht. Die Brüggerinnen müssen in die Planung miteinbezogen werden, ihre Argumente und Einwände müssen auf Gehör stossen.

Denn der Gemeinde fiel es in den vergangenen Monaten schwer, den Puls der Bevölkerung zu fühlen. Infoveranstaltungen und Gemeindeversammlungen, an denen Bedenken hätten angebracht werden können, fehlten. Gut möglich, dass dabei einige Kritiker vom Projekt hätten überzeugt werden können. Trotz dem deutlichen Ja sollten Marc Meichtry und seine Gemeinderatskollegen nun genau hinhören. Gescheiterte Grossprojekte gab es in den vergangenen Jahren in der Region schliesslich genug.

Carmen Stalder

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