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Aus dem grossen Rat

Gedanken zur Nachhaltigkeit

Ich wünsche Ihnen allen einen nachhaltig schönen, sonnigen Monat Mai. Nachhaltig schön mit möglichst vielen Sonnenstunden und wenig Regentagen darf er sein, der Wonnemonat.

Bruno Martin, Grossrat Grüne

Schönstes Wetter wünschen sich die Restaurantbetreibenden für ihre Terrassen. In der Freizeit und beim Wandern behagen uns die strahlenden Tage besser. Bald beginnt die Badesaison, die ebenfalls viel mehr Spass und Freude beschert mit viel Sonnenschein.

Wer aber regelmässige Regentage bevorzugt, sind die Hobbygärtnerinnen für ihre Blumen, der Platzwart des Fussballklubs, die Förster für den angetrockneten Wald oder wir Bauern für unsere Kulturen.

Zum Glück können wir Menschen nicht bestimmen oder sogar einfordern, wie wir das Wetter gerne hätten. Ich denke, wir tun gut daran, uns nicht zu wichtig zu nehmen und eingebildet auf diese faszinierende Erde herunterzublicken.

Grosse Worte auf dem politischen Parkett um nachhaltige Beziehungen bedeuten wiederkehrende Treffen oder Austausch.

Die ursprüngliche Bedeutung von Nachhaltigkeit nimmt Bezug auf die Ressourcen unserer Erde. Anfangs vor allem in der Forstwirtschaft, mit dem Ziel, dass im Wald nur so viel Holz geschlagen wird, wie nachwächst.

Mein Wissen und meine Lebensziele in der Landwirtschaft beziehen sich auf diese ursprüngliche Definition der Nachhaltigkeit. Dem Boden Sorge tragen und nur so viel zu nutzen, wie nachwächst und sich regenerieren kann. Die geschenkten Sonnentage und den noch reichlichen Regen mit einzubeziehen in organische Kreisläufe der Natur. Dankbar zu sein, dass in unseren Breitengraden die Möglichkeit besteht, dass Böden noch wachsen können oder die vielen verarmten, belasteten Böden wieder gesund und leistungsfähig gemacht werden können.

Darum meine ich diese Version von Nachhaltigkeit – im Garten, vor dem Haus, im öffentlichem Raum, am Bahndamm und vor allem in der Landwirtschaft. Das ist die grosse Chance für die aktuelle Politik.

Die wahre Nachhaltigkeit beginnt aber in der Erziehung, beim Einkaufen und über die Bildung. Genau sie darf in der Politik der Zukunft einen festen Platz erhalten.

Als Vorbilder für die Gesundheit und für die Perspektiven der nächsten Generationen sind die strengen und wegweisenden Agrarinitiativen gute Initiativen. Krass und schädlich genug waren viele gewinnbringende Ideen, die als nachhaltige Errungenschaften deklariert wurden. In der Medizin, in der Industrie, im Haushalt, im Garten, auf den Bahntrassen und in der Landwirtschaft.

Darum stehe ich gerade mit der Hand auf meinem gesunden Herz und empfehle dreimal Ja am 13. Juni.

kontext@bielertagblatt.ch

Bruno Martin, 
Grossrat Grüne

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