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Brügg

Gesucht ist der schnellste Weg

Während sich die OL-Elite auf die Europameisterschaft in Neuenburg vorbereitet, macht das Schulprojekt Scool in Brügg Halt. Die Dritt- und Viertklässler eifern den Aebersold-Geschwistern nach.

Mit Elan bei der Sache: Die Schülerinnen und Schüler in Ipsach. Bild: Matthias Käser

Markus Dähler

Beim Empfang von Simona Aebersold nach dem ersten Medaillengewinn in der OL-Elite auf dem Schulhausplatz in Brügg hatten 100 Kinder der ehemaligen Schülerin applaudiert.

Auf dem gleichen Schulhausgelände trainieren sie nun heute im Rahmen des Scool-Projekts des Schweizerischen OL-Verbandes.

Die Lysser Lehrerin Ursula Spycher bietet als Kinder-OL-Pionierin den Seeländer Schulen seit 20 Jahren OL-Projekte auf dem Schulgelände an. «Nicht jedes Kind stammt aus einer OL-begeisterten Familie», begründet sie ihr Engagement und freut sich, wenn nach den Kursen im Mittwochstraining von OL Biel- Seeland neue Gesichter auftauchen.

In Skandinavien hat Spycher um die Jahrhundertwende das Kindertraining auf Schulhauskarten entdeckt und ist beim Verband auf offene Ohren gestossen. Nach dem Rekordjahr 2019 mit schweizweit rund 50 000 Kindern in den drei Standbeinen Scool-Etappen im Schulhaus, Scool-Cup und Unterstützung in Projektwochen Scool@School finden dieses Jahr unter Spychers Regie im Seeland sechs Etappen statt. Die Schulen in Lyss und Ipsach eröffneten die Saison anfangs April. In jeder Etappe erleben die Kinder einen spannenden Schul-Halbtag mit verschiedenen Spiel- und Wettkampfformen rund ums Kartenlesen.

Nach dem OL-Tag in Brügg stehen bis zu den Herbstferien weitere Projekte in Seedorf, Büren, Biel und Nidau in Spychers Agenda. Für den Verband ist die passionierte OL-Läuferin auch im Solothurnischen und bis nach Fiesch im Wallis mit Karten und Posten unterwegs.

Die Vorbereitung beginnt mit der Anmeldung der Schule und dem Beschaffen einer aktuellen Schulhauskarte. In Brügg hat Elite-Läufer Fabian Aebersold diese Karte gezeichnet. Mit der Wahl der Trainingsläufe und Final-Routen überprüft Ursula Spycher auch die Aktualität der Karte. Danach werden die rot-weissen Posten mit einem elektronischen Impulsgeber ergänzt und die Schülerinnen am Computer mit einer Spezialsoftware erfasst. Ausgerüstet mit Kontroll-Badge und Karte machen sich diese dann auf den Weg.

«Der Lehrplan 21 sieht vor, dass Kartenlesen und sich Orientieren auch im Zeitalter des Smartphones gefördert werden», begründet Fabienne Mühlethaler als Koordinatorin für Gesundheitsförderung der Schule Ipsach ihr Interesse am Projekt.

In Brügg hat Schulleiter Michael Rosin den OL unter seinen Fittichen. «Nach dem Projekt finden in den Brügger Klassen alljährlich Trainings für den Schul-OL statt», beschreibt er die Nachhaltigkeit. Dabei darf die Schule auch auf die Unterstützung von Simona Aebersold zählen, welche die interessanten Bahnen zeichnet. «Auf den jährlichen Schul-OL habe ich mich immer sehr gefreut. Wir haben damals noch Stempelkarten benutzt», schaut die Brügger Eliteläuferin mit einem Schmunzeln zurück.

Die besten Gruppen der Schule nehmen anschliessend am kantonalen Scool-Cup teil und erhalten auch Gutscheine für die Teilnahme an regionalen Wettkämpfen.

Für dieses Jahr sei das Angebot ausgebucht, sagt die Koordinatorin. Frühzeitige Anmeldungen für Etappen auf dem Schulhausgelände oder ein Coaching in Projektwochen im nächsten Jahr seien hilfreich. Im Internet werden neben den Projektinformationen auch die Resultate der Schulhaus-Wettbewerbe mit Qualifikations- und Finalläufen wie bei der internationalen Elite publiziert.

Auf der Webiste von OL Biel-Seeland finden sich unter «Nachwuchs» die Hinweise für das Schnupper- und Nachwuchs-Training am Mittwochnachmittag.

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