Heidi Flückiger
Ende Oktober wird nicht nur auf die Winterzeit umgestellt, was eine Stunde mehr Schlaf bringt. In diesem Zeitraum findet auf dem Neumarktplatz in Biel auch der traditionelle Zibelemärit statt. Das bunte Herbsttreiben mit ländlichem Charakter und dem Duft der frischen Ernte kommt bei den Stadtbewohnern immer gut an.
Sich vom Duft verführen lassen
Dabei mischen Warenanbieter aus der ganzen Schweiz mit. «Die Früchte- und Gemüsehändler stammen vorwiegend aus der Region», sagt Sylvia Helbling, Organisatorin des Bieler Zibelemärits. Von besonderem Interesse sind jeweils die kunstvoll zu «Trütschen» (Zöpfen) verarbeiteten Zwiebeln. Nebst dem Begutachten und Einkaufen dieser und anderer Ware können sich die Marktbesucher auch vor Ort bei gemütlichem Beisammensein heisse Käse- und Zwiebelkuchen schmecken lassen. Dazu müssen sie nicht einmal auf ein Gläschen Bielerseewein oder einen frischgepressten Obstsaft verzichten. Neu im Angebot ist «Käsprägu». Natürlich fehlen am Zibelemärit weder Konfitüren und Eingemachtes, noch Bauernbrote und Züpfen. Auch Vereine und Klubs bieten verschiedene Esswaren zum Sofortverzehr an, wie der Rotary Club Biel-Bienne, der Hungrige mit Austern und Raclettes verköstigt, und der Inner Wheel Club Biel-Bienne, der mit Desserts und Kaffees aufwartet.
Zudem ist der Bieler Zibelemärit für seine grosse Auswahl von Kunsthandwerken und Blumenarrangements bekannt. Einige Handwerker werden mit treffenden Accessoires bereits auf die immer näher rückende Weihnachtszeit hinweisen.
Jodler und kein Rösslispiel
Für Unterhaltung wird der Jodlerklub Bielersee sorgen. Da aber der Karussellbetreiber, der jeweils am Bieler Zibelemärit vor Ort war, verstorben ist, bleibt dieses Mal das nostalgische Rösslispiel aus. «Auf die Schnelle konnte kein Nachfolger in die Bresche springen», sagt Daniel Gunziger, Marktpolizist Biel. Eine weitere Lücke bildet das Ausbleiben von langjährigen Marktbetreibern, die massgebend zur Tradition dieses Zibelemärits beigetragen haben. Sie blieben dem Markt altershalber fern, weiss Sylvia Helbling. Um diese Lücke zu füllen seien Nachfolger gefragt, was allerdings nicht einfach sei. «Es gibt kaum noch junge Leute, die das aufwendige Handwerk des Trütschens beherrschen oder lernen wollen», sagt sie.
An den heiss begehrten Knollen wird es am Bieler Zibelemärit trotzdem nicht mangeln. Wer am Samstag frühzeitig auf dem Neumarktplatz eintrifft, dem wird die Auslese der schönsten Trütsche leicht gemacht.
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Zwiebel- und andere Märkte
• Freitag, 27. Oktober: Grenchner Chürbisnacht, ab 16 Uhr.
• Samstag, 28. Oktober: Bieler Zibelemärit, Neumarktplatz, ab 7 bis etwa um 17 Uhr.
• Samstag, 4. November: Zwiebelmarkt in Aarberg., ca ab 9 Uhr.
• Montag, 27. November: Berner Zwiebelmarkt, ab 6 Uhr. hf
