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Biel

Krematorien rechnen mit Engpässen

Das Krematorium Madretsch wird saniert. Das bekommen auch die umliegenden Krematorien zu spüren. In Bern braucht es wohl bald mehr Personal.

Bild: bt/a

von Patrick Furrer

Im Herbst hat Biel die umliegenden Krematorien in einem Rundschreiben informiert: Die Kremationsanlage Biel muss wegen der dringend nötigen Sanierungsarbeiten ab Frühling 2015 für ein Jahr geschlossen bleiben. Das Krematorium führte jährlich gegen 1800 Verbrennungen durch. Die Bestattungsinstitute müssen nach Neuenburg, La Chaux-de-Fonds, Bern, Burgdorf oder Solothurn ausweichen (das BT berichtete).

Das bedeutet Mehraufwand und mögliche Zusatzkosten für Bestatter und Angehörige. Hinzu kommt, dass auch die Krematorien sich der Situation anpassen müssen. Solothurn hat in Aussicht gestellt, rund 500 Kremationen zu übernehmen, stösst aber bereits an Kapazitätsgrenzen. Auch beim Bestattungsamt der Stadt Bern heisst es, man stelle eine «starke Zunahme» fest. Silvana Pletscher-Bächtold, Betriebsleiterin des Krematoriums Bern, rechnet mit künftig längeren Wartezeiten. Es müsse eventuell eine personelle Aufstockung in Betracht gezogen werden. Nebst der Betriebsleiterin arbeiten vier weitere Angestellte im Berner Krematorium. Pletscher-Bächtold bedauert zudem, dass die Stadt Biel sich vorher nicht mit Bern und den anderen Krematorien zusammengesetzt hat, um die Kapazitäten genauer anzuschauen.

Roger Racordon, Leiter Infrastruktur bei der Stadt Biel, widerspricht. Man habe schliesslich vorgängig informiert und auf alle Rückfragen geantwortet. Viele Bestatter hätten sich organisiert. Unmittelbarer Grund zur Sorge für Angehörige von Verstorbenen bestehe nicht. Ausserdem sei eine kleine Anzahl an Aufbahrungen auch weiterhin in Madretsch möglich. Die Mitarbeiter in Biel werden vorübergehend in der Friedhofs- und Stadtgärtnerei beschäftigt. Als Kompensation wurden vakante Stellen vorübergehend nicht besetzt.

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