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Lakelive legt erfolgreichen Start hin

Heisses Sommerwetter, tanzwütige Musikfans und gegen 25'000 Besucher: Das erste Wochenende des Lakelive war ein voller Erfolg. Während die Mehrheit der Besucher begeistert ist, gibt es auch einzelne kritische Stimmen – etwa, was das Strandbad anbelangt.

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von Carmen Stalder

Die Freitagnacht stand unter einem guten Stern – oder sollte man vielleicht besser sagen unter einem guten Mond? Während die halbe Schweiz den kupferroten Blutmond verfolgte, galten die Blicke der Lakelive-Besucher den Bieler und Nidauer Künstlern James Gruntz, Nemo, Pegasus und Cee-Roo. Besonders Pegasus schien das Heimspiel zu geniessen: Erzählte doch Frontmann Noah Veraguth freudig von der Jugend an der Schützengasse und den früheren Auftritten in der Bieler Altstadt – und grüsste mitten in einem Lied seine Tante im Publikum.

Der Start ins neuntägige Festival hätte besser kaum sein können, die Stimmung war gut, vor den Essensständen bildeten sich lange Schlangen, eine verheissungsvolle Ferienatmosphäre lag in der Luft. Dieses Hoch wurde am Samstag durch Gewitter und Regen getrübt. Die vielen Sportaktivitäten fielen damit buchstäblich ins Wasser. Am späten Nachmittag wurde das Wetter besser – pünktlich zu den tausenden Latino-Fans aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland, die in kolumbianische Fussball-Shirts gekleidet aufs Expo-Gelände pilgerten.

«So etwas habe ich noch nie gesehen», sagt Mitveranstalter Lukas Hohl, der selber kolumbianische Wurzeln hat, zum Konzert vom südamerikanischen Superstar Carlos Vives. Bereits am Nachmittag sei das Gelände voll von tanzenden Fans gewesen. Das Konzert super, die Begeisterung der Besucher riesig – Hohl kommt gar nicht mehr aus dem Schwärmen hinaus.

 

Party war zu früh vorbei
Mit dem ersten Wochenende ist der Medienverantwortliche «sehr zufrieden». Um die 25'000 Besucher seien über die ersten drei Tage auf dem Gelände gewesen, die bisherigen Rückmeldungen seien fast ausschliesslich positiv. Hohl fügt allerdings an, dass nicht ab dem ersten Tag alles perfekt laufen könne. Gerade im Hintergrund gebe es noch einige Verbesserungsmöglichkeiten. «Wir wollen uns von Tag zu Tag steigern.»

Etwas Missmut gab es beispielsweise bei der Party in der DJ Stage vom Samstag. Gemäss Programm hätte diese bis 1.30 Uhr dauern sollen – kurz vor Mitternacht wurde jedoch die Musik ausgeschaltet. Für die feierfreudigen Besucher sei das ein Frust gewesen, erzählt eine Leserin dem BT. Gemäss Lukas Hohl ist dort ein internes Missverständnis vorgelegen.

Ein weiterer Besucher sorgte sich wegen des Gedränges bei der Main Stage nach Konzertschluss. Vor den Ausgängen hätten sich lange Schlangen gebildet, bis man den Konzertbereich habe verlassen können. Lukas Hohl beschwichtigt: «Bei einem Ernstfall würden wir die markierten Notausgänge öffnen.» Ausserdem finde täglich ein Treffen zwischen dem Sicherheitschef des Festivals und Vertretern der Polizei, Feuerwehr und der Gemeinden Biel und Nidau statt, um allfällige heikle Punkte zu diskutieren.

Am Lakelive finden nicht nur Konzerte statt, es gibt auch diverse Sportveranstaltungen (das BT berichtete in der Samstagsausgabe vom Beachhandball-Turnier) und Kulturevents. Am Sonntag war beispielsweise die Bieler Biererie zu Gast, an der verschiedene Brauereien ihre Biere vorstellten. Auf der einen Seite die Beachvolleyball-Spieler, auf der anderen die Menschen am Bier trinken – die Angebote scheinen gut anzukommen und Leute mit verschiedenen Interessen ans Festival zu locken.

 

Badeverbot wegen Wasserski
Im Gegensatz zum Expo-Gelände, das durch das Jahr hindurch mehrheitlich leer steht, ist das Bieler Strandbad auch ohne Festival ein Magnet für viele Sonnenhungrige. Das Gelände des «Strampi» hat sich durch das Festival verkleinert, es stehen diverse Bars, Zelte und Sportverleiher auf den Badewiesen. Während insgesamt drei Wochen ist der Zutritt ins Strandbad deshalb gratis. Dies sorgte bei einigen Saisonabonnement-Besitzern für Unmut – haben sie doch für ihr Abo den vollen Preis bezahlt. Einer älteren Bielerin, die täglich zum Schwimmen ins «Strampi» kommt, ist das jedoch egal: «Ich habe mein Saisonabo sowieso schon Mitte Mai herausgeholt.»

Parallel zur Mole, die vielen Gästen als Einstieg in den See dient, befindet sich während des Festivals ein Wasserskilift. An diesem kann man sich wahlweise auf einem Wakeboard oder einem Luftkissen über den See ziehen lassen. «Es läuft gut, am Sonntag hatten wir gegen 50 Kunden», sagt einer der Lift-Betreiber. Allerdings ist wegen der Installation die ganze westliche Seite der Mole fürs Baden gesperrt – was einen Besucher zu einem wutentbrannten Kommentar auf Facebook verleitet hat.

Eine kurze Umfrage im Strandbad zeigt, dass er sich damit in der Minderheit befindet. Ein Paar aus Biel, dessen Stammplatz sich direkt neben dem Lift befindet, meint lapidar: «Dann muss man fürs Schwimmen eben etwas weiter laufen.» Ein Mann, der mit seinen Enkeln vor Ort ist, fühlt sich ebenso ungestört: «Es ist super, dass hier in Biel etwas gemacht wird. Da kommen bei mir direkt wieder Expo-Gefühle hervor.»

Eine negative Stimme lässt sich an diesem erneut rekordverdächtig heissen Montag partout nicht auftreiben. Auch Lukas Hohl sind diesbezüglich keine Reklamationen zu Ohren gekommen. Scheint, als ob die meisten Bieler und Seeländer das neue Festival mit einem wohlwollenden Blick betrachten.

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