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„Krawattenzwang“

Lasst sie lärmen, lasst sie spielen, lasst sie bewegen

Im persönlichen Blog berichtet Bernhard Rentsch, publizistischer Leiter der Gesamtredaktion und Chefredaktor „Bieler Tagblatt“ wöchentlich über Erlebnisse im privaten wie im beruflichen/gesellschaftlichen Leben – dies immer mit einem Augenzwinkern. Heute: Lasst sie lärmen, lasst sie spielen, lasst sie bewegen.

Bernhard Rentsch: Krawattenzwang
  • Dossier

Mit dem Wärmerwerden in den ersten Frühlingstagen sind sie nicht zu übersehen und nicht zu überhören: Kinder, die draussen spielen. Spielen können, spielen dürfen – ist man geneigt zu sagen. Denn allzu oft dominieren Freizeitaktivitäten drinnen und vor einem Bildschirm. Nicht, dass dies schlecht sein muss. Aber auch hier: Die Dosis machts, die Mischung aus verschiedenen Aktivitäten ist der goldene Weg.

Ich gönne es allen Kindern, zu lärmen, zu spielen und vor allem, sich zu bewegen. Es gibt genügend Wälder, Wiesen oder Spielplätze zum Austoben. An uns Erwachsenen ist es, dies zu ermöglichen, die Kinder zu motivieren und zu unterstützen. Schmutzige Kleider oder ein Loch in der Hose dürfen dabei kein Hinderungsgrund sein. Erinnern Sie sich an Ihre Kindheit: Gehörten die Abenteuer draussen nicht auch dazu?

Ich freue mich, wenn die Natur und die Menschen erwachen. Dass wir allerdings alle zuweilen mit zu viel Freiheit überfordert sind, gehört dazu. Etwas Struktur ist auch in der Freizeit gefragt. Vereine sind zum Beispiel eine Möglichkeit.

Aber halt: Das ist für viele dann schon wieder zu viel Organisation und zu viel Verpflichtung. Die traditionellen Vereine kämpfen deshalb mit Mitgliederschwund und mit Nachwuchsproblemen. Auch die Verantwortlichen der Bieler Fasnacht, die in diesen Tagen die Stadt dominiert, haben sich in diese Richtung geäussert. Nicht das Verkleiden, nicht das Lärmen und nicht das Konfetti-Schmeissen während der Fasnacht sei die Herausforderung, sondern das Üben in Guggenmusiken, das Vorbereiten und das Zusammensein während des ganzen Jahres.

Kreativität und neue Angebote sind gefragt. Menschen für Freizeitaktivitäten gewinnen und sie allenfalls später in die Welt der Vereine überführen – dies ist eine schwierige, aber auch eine spannende Aufgabe. Im Kindersport bin ich auf einen attraktiven Anlass gestossen, der in diese Richtung geht und weder Vereins- noch kommerzielle Absichten hat: Das Kids-Sport-Festival, das am 16. März erstmals in Port durchgeführt wird. Unverbindlich einen ganzen Tag lang Sportarten kennenlernen und ausprobieren – diese Chance sollte sich eigentlich niemand entgehen lassen. Vor allem, wenn das Angebot derart breit ist und auch sehr viele Trends aufnimmt. Noch kann man sich anmelden.

Info und Anmeldung hier


brentsch@bielertagblatt.ch
Twitter: @BernhardRentsch

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