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Krematorium

Leben zu Staub

Im Eingangsbereich fährt eine schwarze Limousine vor. Die Fenster sind mit Vorhängen verschlossen. Ein Bestatter bringt einen neuen Sarg. Die Stimmung ist ehrfürchtig und achtungsvoll.

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Raphael Schaefer

Der Empfang wird dokumentiert, der Verstorbene in einen Kühlraum gestellt. In den Räumen nebenan finden Aufbahrungen statt, während mittels eines sogenannten Katafalks gekühlt wird. Frühestens 48 Stunden nach dem Tod kann zur Kremation geschritten werden. Dann wird der Sarg in einen grossen Ofen hinein gefahren. Innert wenigen Sekunden steht er in Vollbrand. Im Krematorium des Friedhofs Madretsch-Biel sind zwei Elektro-Öfen im Einsatz. Die Hitze im Ofen beträgt rund 700 und bis maximal 1300 Grad Celsius. Pro Tag werden in einem Ofen im Jahresdurchschnitt sieben Einäscherungen vorgenommen. Vor allem im Winter nach den Feiertagen ist die Sterberate leicht erhöht. Die Verbrennung eines Leichnams dauert im Schnitt eine gute Stunde. Bei grossen und korpulenten Körpern kann es bis zu drei Stunden gehen. Der Ablauf wird durch ein Guckloch beobachtet, gegebenenfalls wird in die automatische Steuerung eingegriffen.

Was übrig bleibt, sind lediglich Knochenstücke und Metall. Nach der Abkühlung wird das Metall mit einem grossen Magneten ausgesondert und der Wiederverwertung übergeben. In einer Art Mühle werden die Gebeine zu feinem Staub geschlagen und fallen in die Urne, die sofort mit einem gekennzeichneten Deckel verschlossen wird.

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