- Dossier
Sarah Zurbuchen, Redaktorin Region
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Weiter habe ich gelernt: Mein Smartphone zum Telefonieren zu benutzen. Mich auf einfache Dinge des Lebens zu konzentrieren. Dass ich keine Kontrolle über die Zukunft habe. Den Umgang mit einer Stichsäge und einem Schlagbohrer. Es zu geniessen, mit meiner Tochter einen Film zu schauen. Nichts mehr zu müssen, sondern zu dürfen. Dass die Natur Kraft-Quelle und Inspiration ist. Den Boden meiner Terrasse zu erneuern. Hilfe anzunehmen. Ganz alleine Velotouren und Spaziergänge zu unternehmen, ohne dass mir eine Sekunde langweilig wird. Einen Gartenzaun aufzustellen. Mich darüber zu freuen, mit einer Freundin zu picknicken. Mich glücklich zu schätzen, wenn ich mit meiner Familie im Garten einen Kaffee trinken kann.
Was mir bewusst geworden ist: Dass es unangenehm ist, plötzlich zu einer «Risikogruppe» zu gehören. Dass Angst ein blockierendes Gefühl ist. Dass hinter jeder Angst aber auch ein Wunsch steckt. Wie wichtig Visionen sind. Und wie wichtig das Hier und Jetzt. Dass ich es lästig finde, als Journalistin ständig von sogenannten Verschwörungstheoretikern angegangen zu werden. Dass ich mich darüber ärgere, wenn mein Arzt mir während meiner Sprechstunde eine 15-minütige Predigt hält, ohne Mundschutz notabene. Dass meine Entspannungs-Atemtechnik noch nicht ganz ausgereift ist, wenn Selbiger statt über meine Blutwerte darüber doziert, die Medien seien alle «von oben» gesteuert (nach Luft schnappen), das Coronavirus sei konstruiert (röcheln) und Bill Gates sei sowieso an allem Schuld (japsen).
