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Biel

Mit Kreativität will die Stadt Biel mehr Leute an die Urne locken

Die Stadt Biel strebt an den städtischen Wahlen im Herbst eine höhere Stimmbeteiligung an. Deshalb lanciert sie mit der Schule für Gestaltung ein Projekt: 18 Studierende werden Plakate und Mini-Filme herstellen, mit denen sie die Bielerinnen und Bieler, insbesondere aber die Jugendlichen aufrufen, sich an die Urne zu begeben.

Symbolbild: Keystone

Die Stimmbeteiligung an den Wahlen und Abstimmungen ist in Biel systematisch tiefer als in anderen Gemeinden. Laut einer Studie, die im August 2014 veröffentlicht wurde, lässt sich dieses Fernbleiben von der Urne mit verschiedenen Faktoren erklären. Ausschlaggebend ist insbesondere die Tatsache, dass Biel proportional mehr junge Leute aufweist als der Schnitt und sich diese weniger häufig an die Urnen begeben als die älteren Stimmbürgerinnen und Stimmbürger.

Diese Feststellung hat die Stadt Biel dazu veranlasst, eine Kampagne zu lancieren, um die Bielerinnen und Bieler und insbesondere die Jugendlichen zu bewegen, an den städtischen Wahlen vom 25. September 2016 teilzunehmen. 2012 betrug die Stimmbeteiligung bei der Gemeinderatswahl 32,5 % und bei der Wahl für den Stadtrat 30,5 %. Dies bedeutet, dass sich mindestens jeder dritte Stimmberechtigte an die Urnen begeben hat.

Um die Kampagne durchzuführen, hat die Stadtkanzlei mit dem Bieler Standort der Schule für Gestaltung Bern und Biel Kontakt aufgenommen und eine Klasse mit 18 französisch- und deutschsprachigen Studierenden beauftragt, Plakate oder Mini-Filme mit dem Thema „Mach’s Couvert uuf und nimm an den Bieler Wahlen teil!“ zu gestalten. Die Projekte werden ab Mitte August in den Räumlichkeiten der Schule für Gestaltung ausgestellt. Eine aus Vertreterinnen und Vertretern dieser Schule bestehende Jury sowie die Stadt- und die Staatskanzlei werden bei dieser Gelegenheit die besten Projekte auszeichnen, die anschliessend in den Wochen vor den Wahlen verbreitet werden. Das Siegerplakat wird an verschiedenen Orten in Biel aufgehängt. Der beste Mini-Film wird hingegen in den sozialen Netzwerken und im Internet aufgeschaltet.

Gleichzeitig werden die Bieler Projekte am Wettbewerb CinéCivic teilnehmen. Dabei werden Jugendliche aus den Kantonen Bern, Genf, Waadt, Neuenburg und Freiburg aufgefordert, einen Mini-Film oder ein Plakat zu gestalten, um die Jugendlichen dazu zu bewegen, ihre staatsbürgerlichen Rechte wahrzunehmen und sich an den Abstimmungen und Wahlen zu beteiligen. Die Bestplatzierten dieses breit angelegten Wettbewerbs in der Romandie werden ihre Preise am 31. Oktober 2016 von Bundesrat Alain Berset entgegennehmen können.

Julien Steiner, Vize-Stadtschreiber der Stadt Biel, ist über die Zusammenarbeit mit der Schule für Gestaltung begeistert. „Wir sind überzeugt, dass man die Jugendlichen nur erreichen und sie zu einem Urnengang bewegen kann, wenn man ihre Sprache spricht. Somit gibt es kein besseres Zielpublikum als die Studierenden der Schule für Gestaltung.“ Dieser Ansicht ist auch Beat Trummer, Leiter der Abteilung Gestaltung Biel und Vizedirektor Schule für Gestaltung Bern und Biel. Seiner Ansicht nach „stellt dies für die Schülerinnen und Schüler eine ausgezeichnete Gelegenheit dar, um in einem aktuellen Kontext kreativ sein zu können. Sie müssen sich an ihre eigene Generation wenden und sich an Themen beteiligen, mit denen sie in der Zukunft selber konfrontiert sein werden.“ Das Projekt ermöglicht zudem der Grafikklasse, in einer realistischen Situation mit einem „Kunden“ zu arbeiten und die Resultate der Öffentlichkeit vorstellen zu können.

Für den Kanton Bern, der erstmals am Projekt CinéCivic teilnimmt, stellt die Beteiligung der 18 Studierenden der Schule für Gestaltung Bern und Biel einen Segen dar. Nach Ansicht von Vizestaatsschreiber Michel Walthert ist eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Bieler Projekt und CinéCivic zu begrüssen. „Dies wird die jungen Leute in der Region zu einer vermehrten Reflexion bewegen. Darüber kann man sich nur freuen.“ mt
 

Kommentare

Biennensis

Ausser den Schrotthändlern geht auch keiner hin, wo Schrott angeboten und "glaubhaft" verkauft wird.


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