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Kafipause

Mit Selbstüberlistung zu Vorteilen und Vereinfachungen

Im persönlichen Blog berichten BT-Chefredaktor Bernhard Rentsch und Parzival Meister, stellvertretender Chefredaktor und Redaktionsleiter, abwechslungsweise wöchentlich über Erlebnisse im privaten wie im beruflichen und gesellschaftlichen Leben – immer mit einem Augenzwinkern. Heute: Mit Selbstüberlistung zu Vorteilen und Vereinfachungen.

Bernhard Rentsch
  • Dossier

Am frühen Morgen: Der Wecker – oder gar mehrere – reisst uns aus tiefstem Schlaf. Zu früh. Beim ersten Anlauf ist es noch nichts mit Aufstehen. Wer kennt sie nicht, die Snooze-Taste. Snoozen zählt bei einigen schon fast zu den regelmässigen Hobbys. Mit Selbstüberlistung gewinnen wir Zeit, sei es mit dem Einrichten von mehreren unterschiedlichen Wecktönen, die betreffend Dringlichkeit auch im Halbschlaf unterschieden werden können. Oder sei es mit absichtlichem zu frühen Starten mit Aufwachen, sodass man letztlich nicht unter unnötigen Zeitdruck gerät. Ein weiterer Trick: Ein unsympathischer und aufdringlicher Klingelton hilft.

Das Arbeiten im Homeoffice ist hinsichtlich korrekter Körperhaltungen für viele eine Herausforderung: Keine idealen Sitzgelegenheiten, enge Platzverhältnisse oder schlicht zu wenig Bewegung, weil zuhause der Weg ins «Büro» nicht wirklich mit körperlicher Aktivität verbunden ist. Auch hier ist Selbstüberlistung gefragt: Der Drucker ist so zu positionieren, dass ein Aufstehen unumgänglich ist. Oder – wie beim Entstehen dieses Textes: Man sucht eine Gelegenheit, um ein improvisiertes Stehpult zu bauen. Ein Regal oder ein halbhoher Schrank dienen ohne grossen Aufwand als Ablagefläche für Laptop oder Tablet. Der Wechsel zwischen sitzenden und stehenden Positionen ist mit Blick auf die körperliche Verfassung wertvoll. Schreibarbeiten im Stehen zu erledigen ergibt zudem sofort ein anderes Gefühl. Das allein kann motivierend sein.

Dritte Episode der Selbstüberlistung: Um täglich genügend Flüssigkeit aufzunehmen, braucht es Tricks – vor allem, wenn körperlich wenig anstrengende Tätigkeiten warten und so das natürliche Durstgefühl nicht eintritt. An strategisch «wichtigen» und unübersehbaren Stellen stehen entsprechend gefüllte Wasserflaschen. Und weil diese bei jeder Gelegenheit wieder weggerückt werden müssen oder einfach immer im Blickwinkel stehen, erinnert man sich regelmässig und trinkt Schluck für Schluck. Zumindest nähert man sich dem Tagesziel selbst bei Büroarbeiten.

Die Müsterchen, wie wir uns durchs Leben mogeln, können mit vielen weiteren Beispielen ergänzt werden. Dieses Mogeln ist nichts Verwerfliches – im Gegenteil. Vorteile und Vereinfachungen sollen kreativ genutzt werden, um Energie und Gesundheit für wirklich Wichtiges zu sparen.

Ihre Spezialitäten zur Selbstüberlistung? Schreiben Sie mir.


brentsch@bielertagblatt.ch

 

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