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Westast

Mit Tunnel noch zuwarten

Noch vor einem Jahr wollte die Berner Kantonsregierung nichts wissen vom Widerstand gegen die umstrittene Bieler Autobahnumfahrung. Seit der Grosse Rat im letzten Juni mit einer Motion die Evaluation eines Alternativprojekts der Westastgegner erzwang, hat die Regierung ihre Haltung schrittweise korrigiert – unter dem Eindruck des weiterhin wachsenden Widerstands in der Region Biel.

Bild: Matthias Käser/a

Zwei Vorstössen aus dem Mitte-links-Lager, die ein Moratorium oder gar einen Rückzug des offiziellen Westast-Ausführungsprojekts verlangen, stimmt der Regierungsrat nun mehr oder weniger zu, wie er gestern mitteilte. Er räumt offen ein, dass ein Rückzug möglich sei, findet aber, man wolle nicht vorschnell dem an einem runden Tisch gestarteten Dialogprozess vorgreifen. Dieser soll bis Sommer 2020 zu einer «konsolidierten Empfehlung für das weitere Vorgehen» führen. So lange ist das Projekt offiziell sistiert.

In den zwei weiteren Vorstössen fordern Motionäre, zu denen auch Vertreter von FDP und BDP gehören, den nicht bestrittenen Autobahnzubringer am rechten Bielerseeufer samt einem Tunnel in Port unabhängig vom blockierten Westast zu priorisieren. Der Regierungsrat will damit noch zuwarten, um nicht dem runden Tisch in die Quere zu kommen. Er versichert aber, dass auch der Porttunnel Gegenstand des Dialogs sei. Und er empfiehlt alle vier Vorstösse in der weniger verbindlichen Form eines Postulats zur Annahme. svb

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