Sie sind hier

Abo

Region

Nidau: Es geht in die zweite Runde

Die Gemeinde Nidau hat fleissige Stimmenzählerinnen und -zähler engagiert: Bereits um 13.30 Uhr werden die Resultate für das Stadtpräsidium bekanntgegeben. Eine grosse Überraschung bleibt dabei aus.

Amtsinhaberin Sandra Hess (FDP) hat mit 36 Prozent der Stimmen wie erwartet das beste Resultat erzielt, Copyright: Tanja Lander / Bieler Tagblatt
  • Dossier
Amtsinhaberin Sandra Hess (FDP) hat mit 36 Prozent der Stimmen wie erwartet das beste Resultat erzielt. Allerdings hat sie damit das absolute Mehr nicht erreicht und muss deshalb am 31. Oktober zum zweiten Wahlgang antreten. An jenem Sonntag steigt sie mit Tobias Egger (SP) ins Duell, der es mit 30 Prozent der Stimmen auf den zweiten Platz geschafft hat.
 
Hess zeigt sich zufrieden mit dem ersten Platz – alles andere hätte ihre Erwartungen nicht erfüllt. «Mehr als jede dritte Person hat mir ihre Stimme gegeben», freut sie sich. Konkurrent Egger ist ihr mit nur 112 Stimmen weniger allerdings dicht auf den Fersen und zeigt sich entsprechend ebenfalls erfreut. Das Rennen Ende Oktober könnte also eng werden. Hess verfügt zwar über den erfahrungsgemäss wertvollen Bisherigenbonus. Entscheidend wird aber auch, wohin die Wählerstimmen gehen, die sich im ersten Wahlgang auf den drittplatzierten Beat Cattaruzza (GLP, 20 Prozent) und den viertplatzierten Roland Lutz (SVP, 14 Prozent) verteilt haben.
 
Beim Zusammentreffen vor der Stadtverwaltung ist ihnen beiden eine leise Enttäuschung anzusehen. «Dank meiner Bekanntheit habe ich schon mit dem dritten Platz gerechnet», so Lutz. Dass er es hingegen nicht in die zweite Runde geschafft hat, nimmt er sportlich. Als Gemeinderat habe er genug zu tun, deshalb sei er fast etwas erleichtert, nun nicht das Präsidium übernehmen zu müssen. Cattaruzza gibt zu Protokoll, dass es sich für eine neue Partei zwar um ein gutes Resultat handle. «Ein wenig bin ich aber schon enttäuscht, ich habe mir mehr erhofft.» Als Sprengkandidat ohne politischen Hintergrund sei es schlicht enorm schwer, im Stedtli Fuss zu fassen.
 
Auf Nachfrage will sich weder die SVP noch die GLP festlegen, wen sie im zweiten Wahlgang unterstützen wollen. Die SVP hatte sich zwar stets für ein bürgerliches Stadtpräsidium ausgesprochen, dennoch dürften einige Sympathiestimmen an Egger gehen. Unklar sieht es bei der GLP aus, die sich ausdrücklich vom Links-Rechts-Denken distanziert.
 
Als nächstes geht es nun darum, für den zweiten Wahlgang Ende Oktober noch einmal alle Stimmbürgerinnen und -bürger zu mobilisieren. Die gestrige Wahlbeteiligung beim Gemeindepräsidium von 51 Prozent wird wohl schwer zu knacken sein: Es fehlen dann nationale Abstimmungen, welche die Menschen zum Urnengang bewegen. Zudem sind jetzt erstmal Herbstferien angesagt. Hess und Egger sind also mit der Herausforderung konfrontiert, dass der Stichtag bei der Bevölkerung nicht in Vergessenheit gerät. Carmen Stalder
Stichwörter: Nidau, Wahlen, Abstimmung, Gemeinde

Nachrichten zu Biel »