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Schlüsseljagd

Nolan, der Schlüsseljäger

Familie Aebi aus Nidau hat an der BT-Schlüsseljagd den Hauptpreis eingeheimst. Auch die Organisatoren ziehen eine positive Bilanz.

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von Andrea Butorin

Auch zwei Tage nach der Preisverleihung kann Daniela Aebi ihr Glück kaum fassen:Am Samstag räumte sie bei der Preisverleihung der Schlüsseljagd, die vom «Bieler Tagblatt» und vom «Journal du Jura» während der Frühlingsferien organisiert wurde, den Hauptpreis ab. Gemeinsam mit ihren beiden Söhnen Nolan (10) und Sascha (4) gewann sie einen VW Touran. «Heute habe ich auch noch Geburtstag, es passt einfach alles», sagte sie gestern gegenüber dem BT.
Der Familienwagen kommt für die alleinerziehende Mutter gerade richtig:«Ein solches Auto hätte ich mir nie leisten können.» An der Schlüsseljagd mitgemacht hat sie allerdings nicht aufgrund der Aussichten auf einen möglichen Gewinn. Das sei ein genialer Zeitvertrieb während der Frühlingsferien gewesen. Familie Aebi nahm sowohl in Studen als auch in Büren teil:«In Büren waren wir mindestens zwei Stunden lang unterwegs», sagt Aebi. Sie hätten das Angebot genossen.

Training für den Hunderter

Auch Kurt Wyss weiss nur Positives zu berichten: Der 64-jährige Porter war an allen fünf Schlüsseljagden dabei, meistens mit den Grosskindern, manchmal auch mit der Tochter, und einmal nur mit seiner Frau. Für den vierzigfachen Teilnehmer am Bieler Hundertkilometerlauf bedeutete die jeweilige Strecke zwar ein Klacks.
«Aber es ist immer wieder schön, neue Gegenden oder neue Wege zu entdecken.» So mochte er insbesondere die Region um Bellelay oder den Abschnitt im Bürener Wald.
Wie auch Daniela Aebi sagt Kurt Wyss:«Ich würde jederzeit wieder bei der Schlüsseljagd mitmachen.» Ob der Anlass wiederholt wird, ist derzeit noch nicht klar (siehe Nachgefragt mit Projektleiter Reto Fluri).

«Die Leute waren dankbar»

An allen fünf Schlüsseljagden nahmen insgesamt 2006 Personen teil:«Das ist eine erfreulich hohe Zahl», sagt Lia Zumbühl, Product Managerin Anzeigenmarkt und Mitglied der Schlüsseljagd-Crew bei der Groupe Gassmann.
Zumbühl war mit Reto Fluri, Regula Liniger und Nicole Frey von der Groupe Gassmann an sämtlichen fünf Schlüsseljagden dabei. Zumbühl selbst war im Ziel dafür verantwortlich, dass alles reibungslos ablief. Dort hat sie etwa kontrolliert, dass auch wirklich alle ins Ziel kommen.
Dort erreichten sie ausnahmslos positive Rückmeldungen:«Die Leute waren dankbar, dass wir das für sie organisiert haben.» Einzig ein paar wenige Mütter, die mit Kinderwagen unterwegs waren, sagten, dass nicht jede Route gleich gut dafür geeignet sei. Allerdings sei schon im Routenbeschrieb auf den Info-Karten erwähnt gewesen, dass ein geländetauglicher Kinderwagen von Vorteil sei.
Der Parcours war jeweils einfach gehalten:«Das Ziel war, dass auch die Kinder mitraten können», sagt Zumbühl. Und diese hätten die Hinweise auf den nächsten Posten oft rascher erraten als die Erwachsenen.

Viele spontane Teilnehmer

Ein grosses Thema war das Wetter:Ob Bellelay oder Büren:«Wir hatten Wolken, Regen oder Schnee. Einfach alles ausser Sonne», so Lia Zumbühl. Schnee und Temperaturen bis minus 1 Grad auf dem Mont Soleil stellten sowohl die Teilnehmer als auch die Helfer vor einige Herausforderungen. In Studen musste aufgrund des starken Regens am Vortag sogar ein Teil der Strecke abgesperrt werden – trotzdem fanden sich rund 600 Schlüsseljäger ein.
Eine Besonderheit der Erlacher Schlüsseljagd war die hohe Zahl von spontanen Teilnehmern:«Wir wurden fast ein wenig überrannt, konnten den Ansturm aber gut meistern», so Zumbühl.
An den fünf Standorten kamen insgesamt 129 Helferinnen und Helfer zum Einsatz – grösstenteils Mitarbeiter der Groupe Gassmann. «Vom Lehrling bis zum Kader waren alle dabei», sagt Zumbühl. So auch Marcel Geissbühler, geschäftsführender Direktor der Groupe Gassmann. Beim Anlass in Erlach half er beim Aufbau und beim Empfang. Er sagt:«Ich bin hell begeistert über den Anlass.» Auch er bekam ausschliesslich positive Rückmeldungen zu hören. Unterstützt wurde das Gassmann-Team bei den Posten von zehn Mitgliedern des OL-Vereins Biel-Seeland.
Nun ist die erste Schlüsseljagd-Saison zwar abgeschlossen. Für die Crew um Reto Fluri und Lia Zumbühl verbleibt, das Projekt abzuschliessen und die letzten Zahlen zusammenzutragen.

 

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«Mehr Besucher als erhofft»

Als «ausserordentlich positiv» wertet Projektleiter Reto Fluri die Bilanz der Schlüsseljagd. Er hofft, dass der Anlass wiederholt wird.  

Reto Fluri, die intensive Schlüsseljagd-Zeit ist zu Ende. Welche Bilanz ziehen Sie persönlich?
Reto Fluri:Eine ausserordentlich positive. Trotz des Wetterpechs durften wir viel mehr Besucher begrüssen, als wir uns erhofft haben. Toll ist auch, dass die Samariterposten an allen fünf Standorten ohne Arbeit blieben. Und auch der Schlussanlass vom Samstag ist gefahrlos über die Bühne gegangen.

Sie waren stets vor Ort. Was waren Ihre Höhepunkte?
Die Abwechslung, die wir dank der fünf verschieden gelegenen Routen erreicht haben. Gefreut hat mich auch, dass wir nebst vielen neuen auch immer wieder denselben Gesichtern begegnet sind. Das ist der beste Beweis für eine gute Sache.

Was haben Sie vor Ort jeweils genau gemacht?
Nebst der Gesamtkoordination war sehr viel auf den Routen unterwegs und habe mit den Teilnehmern gesprochen, deren Reaktionen übrigens durchwegs positiv waren. Denn viele wussten nicht genau, was sie erwarten wird. Am Schluss bin ich jeweils die Route mit dem Velo abgefahren und habe die letzten Teilnehmer «eingesammelt», so dass wir Gewissheit haben konnten, dass alle das Ziel erreicht haben. Dabei ergaben sich diverse lustige Begegnungen.

Welches waren die Knackpunkte bei der Organisation?
Bei der Routenplanung war es anspruchsvoll, eine gute Mischung zu finden, so dass sowohl die Sicherheit als auch Abenteuer und Spass gewährleistet waren. Einen bangen Moment verhinderten wir in Studen. Da war eine Gewitterfront gemeldet, weswegen wir den Start wohlweislich um eine Stunde verschoben.

Nach welchen Kriterien haben Sie die Gegenden ausgewählt?
Wir wollten Orte finden, die attraktiv sind, aber nicht gerade auf jedermanns oberster Liste stehen. Also die speziellen Ecken des Seelands und Berner Juras. Erlach ist zwar ein Touristenort, aber viele kennen nur den Heidenweg oder das Schloss. Unsere Routen verliefen durch untypische Gegenden dieser Gemeinden. Zudem äusserten auch die Sponsoren gewisse Standortwünsche.

Wird die Schlüsseljagd wiederholt?
Das wäre sicher ein grosser Wunsch von vielen. Und es würde auch Sinn machen, weil die Leute jetzt wissen, um was es sich dabei handelt. Entschieden ist allerdings noch nichts. Denn es spielen viele Aspekte eine Rolle. Etwa, ob die Sponsoren wieder gewillt wären mitzumachen. Für die Mitarbeiter der Groupe Gassmann bedeutete die Schlüsseljagd eine Monsterübung. Auch hier stellt sich die Frage, ob man das wiederholen kann. Wünschenswert wäre es alleweil.

Ist für Sie als Projektleiter die Schlüsseljagd nun abgeschlossen?
Derzeit bin ich dran, das Projekt abzuschliessen. Ich stehe immer noch in intensivem Kontakt mit unseren Sponsoren und den Partnern und Gemeinden. Das beschäftigt mich noch einige Wochen.

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