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Biel

Opfer im Keller einer Pizzeria misshandelt

Laut «Sonntagszeitung» hat die Staatsanwaltschaft in Biel Anklage gegen vier Kurden erhoben: Die Männer sollen einen mutmasslichen Spion gefoltert haben.

Symbolbild: Pixabay

Im Keller einer Bieler Pizzeria haben sich laut «Sonntagszeitung» grausame Szenen abgespielt: Sechs Kurden sollen dort im Mai 2019 ihr Opfer während mehr als sechs Stunden verhört und mit dem Tod bedroht haben. Sie sollen ihm Fussschläge und Tritte versetzt haben und ihn barfuss in den Tiefkühlraum der Pizzeria gesperrt haben, um ihn zu einem Geständnis zu nötigen. Der Mann sei im Keller der Pizzeria «im Namen der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK)» unrechtmässig festgehalten worden. So steht es in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland, die sich gegen vier der Täter richtet.

Das Opfer hat gemäss «Sonntagszeitung» als Pizzaiolo in besagtem Restaurant gearbeitet. Dabei soll er unter anderem den kurdischen Besitzer der Pizzeria ausspioniert sowie dessen Vater und Bruder an die türkischen Behörden verraten haben. Bei einem Besuch in der Türkei wurden die beiden Bieler dann verhaftet.

Als die Peiniger von ihrem Opfer abliessen, hatte dieses eine Prellung des Augapfels, eine Rissquetschwunde am Auge und eine Mittelgesichtsfraktur. Die Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe, und für alle Betroffenen gilt die Unschuldsvermutung. Neben dem Bieler Strafverfahren wegen Freiheitsberaubung, versuchter Nötigung und Körperverletzung gegen die vier Kurden läuft ein weiteres Verfahren bei der Bundesanwaltschaft gegen das Opfer – wegen des Verdachts auf Spionage. cst

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