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„Krawattenzwang“

Pendenzen – Lust und Last

Im persönlichen Blog berichtet Bernhard Rentsch, publizistischer Leiter der Gesamtredaktion und Chefredaktor „Bieler Tagblatt“ wöchentlich über Erlebnisse im privaten wie im beruflichen/gesellschaftlichen Leben – dies immer mit einem Augenzwinkern. Heute: Pendenzen – Lust und Last.

Krawattenzwang: Bernhard Rentsch
  • Dossier

Überall gibt es viel zu tun, überall sind wir gefragt. Pendenzen beherrschen unseren Alltag. Was bedeutet dieses Fremdwort aber eigentlich? „In der Schwebe befindliche, unerledigte Sache“ steht in der Definition. Viele leiden unter dem Druck und der Hektik. So gesehen sind Pendenzen eine Last. Vielleicht haben Ihnen die arbeitsfreien Ostertage etwas Luft verschafft oder Sie können gar Frühlingsferien geniessen. Ohne Pendenzen! Am besten auch ohne E-Mails und ohne Smartphone.

Wissen, was zu tun ist und sich mit Freude und Motivation dahinter zu machen, hat aber auch mit Pendenzen zu tun. Dann sind sie eher Lust. Es ist kein Betrug an sich selber, wenn man eine Pendenzenliste in Aufgabenliste umtauft. Wem das (psychologisch) hilft, ok. Es bleibt aber dasselbe, eben Lust und Last.

Kürzlich war ich dabei, als wir uns im kleinen Kreis Gedanken gemacht haben, wie wir beruflich mit der Überschwemmung an Informationen – insbesondere mit zu vielen E-Mails – zu Recht kommen. Denn, Sie kennen es auch: Noch schnell ein kurzes Mail, und das gleich an mehrere Adressaten gleichzeitig. Und dann? Keiner weiss, wer wie reagiert. Also besser kurz eine Antwort an alle – und schon läuft die Lawine. Die Antwort haben wir (noch) nicht abschliessend gefunden. Sie bleibt pendent.

Zum Schutz von uns allen gilt: Da braucht es Spielregeln. Es ist klar, dass nicht alles im nach wie vor bevorzugten persönlichen Kontakt geregelt werden kann. Die Nutzung der elektronischen Wege bringt viele Vorteile. Lernen wir, „korrekt“ damit umzugehen, indem klar es, wer Empfänger ist, wer reagieren muss und wer eine Information zur Kenntnis erhält. Schicken Sie lieber weniger als mehr Mails z.K. an andere. Der cc-Rückstau ist nicht nur für mich ein Problem.

Wie viel, wie wenig Papier? Eine Frage, die in Büros seit vielen Jahren ein Thema ist. Einige lesen gerne und gut am Bildschirm, andere brauchen die ausgedruckte Version. Das kann ich auch nicht abschliessend beurteilen. Was aber klar ist: Überbordende Papierarchive gehören der Vergangenheit an. Daten und Dokumente können und sollen elektronisch archiviert werden – mit zentralem Zugriff durch die Berechtigten.

Wie lösen Sie das Problem? Schreiben Sie mir (ohne das Mail-Postfach mit Unnützem zu überschwemmen). Wenn Sie eine Antwort erwarten, können Sie mir auch eine Telefonnummer übermitteln – ich kenne das Instrument Telefon (noch).


brentsch@bielertagblatt.ch
Twitter: @BernhardRentsch

 

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