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Biel

Plakate, die sich der Umgebung anpassen

Gestern sind in Biel die City ePanels eingeweiht worden: Digitale Plakate mit animierter Werbung. Damit gehöre die Stadt zurAvant-Garde in der Aussenwerbung, sagt APG-Geschäftsführer Markus Ehrle. Und auch Finanzdirektorin Silvia Steidle hat Grund zur Freude.

Finanzdirektorin Silvia Steidle und APG-Geschäftsführer Markus Ehrle sehen in den neuen Werbeträgern eine «zukunftsweisende Innovation».Bild: Daniel Müller

von Carmen Stalder


Rechnungen bezahlen geht heute per Mausklick, beim Einkaufen scannen die Kunden die Ware selbst und Briefe aus Papier verschickt kaum noch jemand. Die Welt wird immer digitaler. Und diese Veränderung macht auch vor der Werbung keinen Halt. So setzt die Allgemeine Plakatgesellschaft (APG) seit zwei Jahren auf sogenannte City ePanels. Dabei handelt es sich um digitale Werbeträger. Vom papierenen Plakat geht die Entwicklung hin zum 72-Zoll Bildschirm in Full-HD-Qualität.

Bisher standen die digitalen Plakate mit animierter Werbung nur in Zürich und Winterthur. Nun hat die APG Biel als dritte Stadt auserkoren. «Biel ist für uns ein wichtiger Standort», sagt CEOMarkus Ehrle, «Biel ist Kommunikations- und Innovationsstadt sowie das Zentrum der Uhrenindustrie. Das macht die Stadt für uns interessant.»

Seit wenigen Tagen stehen in Biel insgesamt acht ePanels (siehe Infobox). Die Standorte sind sorgfältig ausgewählt: Nur hochfrequentierte Lagen wie Bahnhofplatz, Zentralplatz und Nidaugasse wurden mit den Werbeträgern bestückt. Die ePanels setze man massvoll ein, erklärt Ehrle. «Biel wird kein zweites New York oder London.»


Bewegte Werbung

Gemeinsam mit Markus Ehrle hat Silvia Steidle (PRR), Gemeinderätin und Finanzdirektorin der Stadt Biel, gestern die Bieler ePanels eingeweiht. Und damit eine neue Dimension in der Kommunikation erreicht, wie Steidle vor den geladenen Gästen feierlich verkündete.

Die Werbung auf einem traditionellen Plakat ist statisch: Ist es einmal aufgehängt, bleibt es für eine Woche unverändert an seinem Platz. Bei den ePanels hingegen kommt Bewegung ins Spiel. Ein Werbekunde kann beispielsweise eine zehnsekündige Sequenz buchen und in dieser dann verschiedene Bilder und Schriftzüge zeigen. «Damit ist es möglich, besser und zeitgemässer zu kommunizieren», sagt Silvia Steidle.

Werbefilme, wie sie im Fernsehen oder Kino zu sehen sind, wird es auf den Strassen aber auch künftig nicht geben. Die Ablenkungsgefahr für Auto- und Busfahrer wäre zu gross, sagt Ehrle. Gezeigt werden dürfen laut Vorschrift nur leicht animierte Spots oder digitale Standbilder.

Die mit Ökostrom betriebenen Panels passen sich der Umgebung an. Wird es draussen dunkel, nimmt auch die Helligkeit der Plakate ab. Der Grund dafür: Die Passanten sollen nicht mit greller Werbung gestört werden. Die City ePanels seien in Zürich und Winterthur auf breite Akzeptanz unter der Bevölkerung gestossen, sagt der APG-Geschäftsführer.


Höhere Einnahmen

«Der Vorteil für die Werbekunden liegt darin, dass sie einzelne Tage buchen können», sagt Ehrle. Wer seine Werbung einen Tag lang aufschalten möchte, muss dafür mindestens 700 Franken bezahlen – so viel kosten zehn Sekunden, die den ganzen Tag lang im Minutentakt abgespielt werden. «Damit bieten wir ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis», ist Ehrle überzeugt.

Schon flimmern die ersten Werbungen über die Bildschirme. Darunter etwa vom EHCBiel. «Wir haben Werbung auf den City ePanels geschaltet, weil wir innovative Ideen im Bereich der Aussenwerbung begrüssen und davon profitieren wollen. Die Standorte und die Qualität der City ePanels überzeugen uns und geben dem EHC Biel die perfekte Werbeplattform», sagt Daniel Villard, Geschäftsführer des EHC Biel.

Von den neuen Werbeträgern profitiert auch die Stadt. Erstens finanziell, weil die Abgaben der APGan die Stadt im Vergleich zur analogen Werbung höher sind. Und zweitens durch eigene Präsenz: Gibt es freie Kapazitäten, darf die Stadt die ePanels kostenlos für eigene Werbung nutzen und so etwa auf kulturelle und sportliche Veranstaltungen aufmerksam machen.

90'000 Franken pro Bildschirm lässt sich die APG die digitalisierte Werbung kosten. Ehrle: «Biel gehört jetzt zur Avant-Garde in der Aussenwerbung.» Die Stadt Biel und die APG arbeiten seit 60 Jahren zusammen. Diesen Sommer haben sie ihre Zusammenarbeit nach einer Ausschreibung bis ins Jahr 2024 verlängert.

Was halten Sie von den digitalen animierten Plakaten? Sind sie störend oder innovativ? Diskutieren Sie mit in den Kommentaren!

Kommentare

ligerius47

Wie geht es weiter mit den Plakaten die jedes Wochenende die Licht und Trolleymasten, die Elektrokästen und andere Fassaden in der Stadt verklebt werden?


Boezinger

Etwa so unsinnig wie Stöckli`s Kulturnägel.


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