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Biel

Platznot im Zentrum

Der Kindergarten Wildermethmatte sollte ursprünglich in die Walkermatte integriert werden. Die steigenden Schülerzahlen verunmöglichten das. Jetzt plant die Stadt gar einen neuen Pavillon.

Der Kindergarten Wildermethmatte wird abgerissen. Die Bauprofile verweisen bereits auf das geplante Provisorium, Bild: Julie Lovens/bt

von Jacqueline Lipp

Eigentlich wollte die Stadt den Kindergarten Wildermethmatte schliessen und in die letztes Jahr neu gebaute Tagesschule Walkermatte integrieren. Doch das Wachstum der Stadt machte den Behörden einen Strich durch die Rechnung: Weil Biel mehr Kinder im Vorschulalter zählte als erwartet, brauchte es letzten Sommer vier neue Kindergartenklassen. Der Platz in der Juravorstadt wurde weiterhin benötigt.

Nun zeigt sich: Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Der Kindergarten auf der Wildermethmatte wird definitiv nicht aufgehoben. Im Gegenteil: Er wird zwar abgebrochen - das entsprechende Baugesuch hat die Stadt vor zwei Wochen publiziert. Aber am selben Standort soll ein neues Provisorium gebaut werden. Geplant ist ein doppelstöckiger Bau, in dem ab nächsten Sommer vier Kindergartenklassen untergebracht werden und der zehn Jahre genutzt werden kann. Die Kosten werden auf 1,7 Millionen Franken geschätzt.

 

Neue Räume sind nötig

Der Stadtrat entscheidet im März über den Kredit. Den bestehenden Pavillon weiter zu benutzen, sei keine Option, sagt Bildungsdirektor Cédric Némitz (PSR). Er sei veraltet und nicht mehr brauchbar. «Es braucht neue Räume.» Dass auf der Wildermethmatte auch ein Bike-Park entstehen wird, ist für Némitz kein Widerspruch: «Das passt gut zusammen, mit der Schule und dem Bikepark können wir ein öffentliches Areal schaffen.» Derzeit verhandeln die Stadt und der Verein Trailnet.ch letzte Details (das BT berichtete).

Doch nicht nur im Zentrum braucht die Schule mehr Platz. Denn die Schülerzahlen steigen - und zwar stärker als erwartet (siehe Infobox). «Die tatsächlichen Zahlen sind etwas höher als in der Studie, die wir letztes Jahr erstellen liessen», bestätigt Némitz. Darum plant die Stadt auch im Geyisried ein neues Provisorium. Der einstöckige Pavillon ist für zwei Kindergarten-Klassen ausgerichtet. Der Neubau soll zwischen dem bestehenden Schulhaus und der Büttenbergstrasse zu stehen kommen. Die Kosten sind auf 1,5 Millionen Franken veranschlagt. Für Némitz ist klar: «Es macht Sinn, diese Provisorien zu bauen.» Später wird der Pavillon als Ausweichmöglichkeit genutzt, wenn das Geyisried-Schulhaus renoviert wird.

 

Kauf des Alpenstrasse-Gymers

Und es ist nicht das Einzige: Zu lange hat die Stadt ihre Schulhäuser vernachlässigt. Jetzt hat das Thema hohe Priorität. Bis Ende 2014 wollte Némitz darum aufzeigen, wie neuer Schulraum geschaffen und finanziert werden kann. Diese Vision liege inzwischen vor, so Némitz. Um das Platzproblem zu beheben, hat die Stadt mehrere Optionen - und einen klaren Favoriten: Biel möchte das Gymnasium Alpenstrasse kaufen, um dort ein Oberstufenzentrum zu schaffen. «Wenn das klappt, können wir darauf verzichten, selber ein neues Schulhaus zu bauen.» Diese Lösung wäre laut Némitz am effizientesten und auch finanziell - «zwar nicht billig» - aber am besten. Die Stadt sei momentan mit der Eigentümerin, dem Kanton Bern, im Gespräch. Über die weiteren Optionen will Némitz in den nächsten Wochen informieren.


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