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„Krawattenzwang“

Politisches Speed-Dating und allerhand Versprechungen

Im persönlichen Blog berichtet Bernhard Rentsch, publizistischer Leiter der Gesamtredaktion und Chefredaktor „Bieler Tagblatt“ wöchentlich über Erlebnisse im privaten wie im beruflichen/gesellschaftlichen Leben – dies immer mit einem Augenzwinkern. Heute: Politisches Speed-Dating und allerhand Versprechungen.

Bernhard Rentsch: Krawattenzwang
  • Dossier

Wahlkampf ist eine spannende Zeit. Auch dann, wenn Sie politisch wenig interessiert sind. Zur Erinnerung: am 20. Oktober wählen wir unsere Vertreterinnen und Vertreter ins nationale Parlament. Wer vertritt uns in den nächsten vier Jahren im Ständerat und im Nationalrat? Allein im Kanton Bern kandidieren 651 Personen für einen der 24 Sitze im Nationalrat, 15 Kandidierende kämpfen um einen der beiden Ständeratssitze.

Spannend ist diese Zeit aber nicht nur wegen der politischen Weichenstellung, sondern auch mit Blick auf die Aktivitäten der Kandidierenden und mit Blick auf die kleinen Dinge, die sie uns beim Vorübergehen übergeben. Kugelschreiber, Bleistifte oder Brillenputztüchlein finden ohne Probleme Abnehmerinnen und Abnehmer – wohl häufig, ohne dass sich diese der Absichten der Schenkenden bewusst sind. Sympathisch finde ich zudem alle Dinge, die mich kulinarisch verwöhnen: Süssigkeiten, Früchte oder kleine Käsestücke munden und müssen nicht weiter gehütet oder entsorgt werden.

Die Politikerinnen und Politiker sind unterwegs, sie sind an allen Festen präsent, sie sprechen die Menschen an Bahnhöfen an – dieser persönliche Kontakt ist besonders wichtig und besonders sympathisch. Wer mir dabei ständigen Sonnenschein, jede Menge kostenlosen Internetzugang oder jeden Sonntagmorgen eine frische Züpfe verspricht, hat fast automatisch meine Stimme auf sicher.

Doch halt, im Ernst: Es ist wichtig, sich mit den Personen und Themen auseinanderzusetzen. Der angesprochene persönliche Kontakt hinterlässt uns den besten Eindruck. Die Tourneen der Kandidierenden wollen wir nutzen. Plakate sind das eine, Auftritte, Meinungen und Kommunikationsfähigkeiten das andere. Besuchen Sie Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen.

Auch wir bieten dazu Gelegenheit: Um den Wahlberechtigten im Seeland ihre Wahl zu erleichtern, organisieren die Medien der Groupe Gassmann «Bieler Tagblatt», «Journal du Jura», «Canal 3» und «TeleBielingue» am nächsten Mittwoch in Biel ein grosses, zweisprachiges Wahlpodium. In einer Art Speed-Dating werden 15 Nationalrats-Kandidierende aus dem Seeland und dem Berner Jura sowie sechs Kandidierende für den Ständerat ihre Positionen zu aktuellen Fragen darlegen. Sehen wir uns um 20 Uhr im Communication Center am Walser-Platz in Biel?


brentsch@bielertagblatt.ch

Twitter: @BernhardRentsch

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