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Premiere in Biel

Für Medizininformatik gab es in der Schweiz bislang keinen kompletten Studiengang. Nun startet einer in Biel – und stärkt so auch den Fachhochschulstandort.

  • 1/2 Eine Patientin begibt sich in den Computertomographen – moderne Informationstechnologie wird in der Medizin immer Den
  • 2/2 Bild: zvg
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tg. Im Herbst startet an der Berner Fachhochschule Technik und Informatik in Biel ein neuer Studiengang. Interessierte können den Bachelor-Lehrgang in Medizininformatik belegen. Das tönt weniger spektakulär, als es ist, denn der zukunftsträchtige Studiengang ist ein schweizweites Novum. Wer sich bislang in diesem Fachbereich an der Schnittstelle zwischen Medizin und Informatik ausbilden wollte, musste ins Ausland gehen. In Heidelberg in Deutschland etwa existiert dieser Fachbereich seit 20 Jahren. Die Folge: Gut ausgebildeter Nachwuchs, der in Deutschland oder in Österreich studiert hat, bleibt oft auch fürs Berufsleben dort – und in der Schweiz muss Fachpersonal im Ausland rekrutiert werden.<br><br>Ab Herbst soll dieser Missstand behoben werden, wenn die erste Klasse von Medizininformatikern ihr Studium in Biel aufnimmt. Voraussetzung dafür ist noch die Bewilligung der Ausbildung durch das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie. Leiter des Studiengangs ist Jürgen Holm, ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiet. Er rechnet mit einer grossen Nachfrage: In den nächsten Jahren seien in der Schweiz bis zu 270 Studierende nötig, um den Fachkräftebedarf zu decken.<br><br>Allerdings wird der erste Jahrgang mit bescheideneren Studierendenzahlen starten, muss doch das Angebot in der Schweiz überhaupt erst bekanntgemacht werden. Holm ist für den Beginn zufrieden mit 25 bis 35 Studierenden, doch zeigen die Zahlen, die er in einer gross angelegten Umfrage ermittelt hat, das Potenzial für die Zukunft.<br><br>Mit dem neuen Studiengang stärkt Biel zudem den Standort für die Fachhochschule. Die Stadt sei dafür prädestiniert, sagt der Studienleiter: «Wir werden rasch grosse Teile der Ausbildung auch auf Französisch anbieten. Zudem existieren auch in der Westschweiz höchst interessante Projekte in diesem Gebiet, von denen die Fachhochschule profitieren kann.»<br><br>Dass die Absolventen begehrt sein werden, ist jetzt schon absehbar. Alleine das Inselspital in Bern benötigt pro Jahr rund zehn qualifizierte Medizininformatiker, wie Daniel Voellmy, Leiter Medizinische Applikationen, erklärt – er selber musste nach Wien reisen, um sich entsprechend auszubilden.<br><br><span style="font-style: italic;">Ausführlicher Bericht im BT vom Freitag, 5. März, auf Seite 5 - sowie im E-Paper</span><br style="font-style: italic;"><br style="font-style: italic;">

Stichwörter: Medizininformatik

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