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Biel & Region

Rettungsdienst nun vollständig in Betrieb

Der Rettungsdienst der Hôpital du Jura bernois SA in Tramelan hat seinen Betrieb aufgenommen. Ebenfalls eingeweiht wurde am Dienstag die Notfallzentrale 144 der Ambulanz Region Biel.

Sie planen die Verlegung von einem Spital zum anderen, Bild: yad

(yad/rwt) Der Rettungsdienst der Hôpital du Jura bernois SA (HJB SA) ist nun vollumfänglich in Betrieb. Im «Espace Santé Lovières» in Tramelan wurde am Dienstag die Aussenstation in Tramelan eingeweiht. Gleichzeitig fand am selben Ort auch die Eröffnung der Notfallzentrale 144 der Ambulanz Region Biel (ARB) statt. Diese ist seit Montag um 7 Uhr in Betrieb. Damit ist die umfassende Umstrukturierung des Rettungsdienstes im Berner Jura abgeschlossen. Neu können 90 Prozent der in Not geratenen Personen innert 15 Minuten betreut werden.

Drei Rettungseinrichtungen

Schon seit einigen Jahren habe man gewusst, dass die Gesundheitsdirektion die Bewilligung erteilen wird, drei Rettungseinrichtungen zu betreiben, sagte Jean-Claude Châtelain, Direktor der Hôpital du Jura bernois SA, am Dienstag an der offiziellen Eröffnung. Und es sei den Verantwortlichen klar gewesen, dass dies zu einer Zusammenlegung der ambulanten Dienste von Tavannes und Tramelan im Rahmen des «Espace Santé Lovières» in Tramelan führen wird, so Châtelain weiter.

Er begrüsste die drei Hauptakteure der Umstrukturierung: Christophe Sénéchaud, Leiter des Rettungsdienstes der HJB SA, Cédric Mafille, Leiter der Pflegeabteilung, und Gérard Evalet, der für den Rettungsdienst in Tramelan zuständig ist.

Schlechtes Image korrigieren

Cédric Mafille stellte den Rettungsdienst vor. Vor allem bezüglich Ausbildung der Sanitäter hätten die lokalen Ambulanzen unter einem schlechten Image gelitten. Dieses Bild solle mit dem neuen Rettungsdienst korrigiert werden, so Mafille. Derzeit umfasst der Dienst sechs Mitarbeiter, die eine Grundausbildung absolvieren. Diese erfolgt berufsbegleitend, so dass die Einsatzkräfte nebst ihrer Tätigkeit an einem der drei Standorte die Sanitäterschule besuchen und die verschiedenen Praktika absolvieren, die zur Ausbildung gehören.

Bis vollständig ausgebildetes Personal zur Verfügung steht, ist gemäss Mafille hochqualifiziertes Personal für die Betreuung zuständig. Dazu gehören Lehrkräfte an den Sanitäterschulen oder Fachleute mit einer reichen Erfahrung.

Gérard Evalet ist für den Rettungsdienst verantwortlich und Philippe Voirol wurde zum Referenten des Standorts Tramelan gewählt. Für Notfälle, bei denen die Vitalfunktionen beeinträchtigt sein könnten, verfügt jeder Standort über ein Einsatzfahrzeug. Bei grösseren Unfällen, zahlreichen Verletzten oder als Unterstützung steht zudem das Fahrzeug des Einsatzleiters an 365 Tagen pro Jahr rund um die Uhr im Einsatz. Die Aussenstelle Tramelan verfügt noch über ein zweites Einsatzfahrzeug für bereits stabilisierte Personen oder für geplante Verlegungen zwischen den Spitälern.

144 als einzige Nummer

Die Notfallzentrale 144 hat bereits Anlass zu vielen Diskussionen gegeben (das BT berichtete). Keine Rede war davon, diesen Dienst vom kantonalen Zentrum in Bern ans ARB-Zentrum in Biel zu verlegen.

Die Zentrale in Tramelan steht nun im Einsatz, auch wenn sich die Anrufumleitung noch in der Übergangsphase befindet. Gemäss Zentrumsleiter Michel Schindelholz ist nun die 144 die einzige Notfallnummer. Ein Vorteil sei, dass das Personal perfekt zweisprachig und austauschbar sei. Tagsüber und nachts sind zwei Personen für den Telefondienst zuständig. Das Personal ist zudem für die Notfallkoordination zuständig und stets über den Stand des Einsatzes informiert.

 

Das Spital beginnt schon auf der Strasse

(yad/rwt) Der ehemalige Notarzt Christophe Sénéchaux ist Chirurg der Hôpital du Jura bernois SA (HJB SA) am Standort in Saint-Imier. Er überwacht die medizinischen Einsätze des Rettungsdienstes. «Dank den inzwischen leistungsfähigen Mitteln, die den Sanitätern zur Verfügung stehen, beginnt das Spital schon auf der Strasse», sagt er. Bei Herzproblemen hänge die Erhaltung der Muskeln von der Zeit ab - bei einem Schlaganfall gelte dasselbe für das Gehirn.

Der Arzt weist auf die Instrumente, die angemessene Anwendung von Medikamenten und Ausrüstungen (wie das Debriefing) sowie die rettenden Handlungen hin. Diese werden in einem 32 Punkte umfassenden Protokoll festgehalten, das für den Arzt eine wertvolle Hilfe ist.

Cédric Mafille stellte die Technologien der Ambulanz vor. Dazu gehört beispielsweise die Einführung eines Instruments, um medizinische Daten weiterzugeben. So kann der Sanitäter ein Elektrokardiogramm durchführen, welches von einem Arzt im Spital auf einem Computer oder Smartphone abgelesen wird. Dies ist ein wertvolles Instrument, um einen Patienten dem richtigen Spital zuzuweisen.

Stichwörter: Tramelan, Jura, Pflegefachfrau

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