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„Krawattenzwang“

Seeanstoss – Positives zu Biel auf kleinster Fläche

Im persönlichen Blog berichtet Bernhard Rentsch, publizistischer Leiter der Gesamtredaktion und Chefredaktor „Bieler Tagblatt“ wöchentlich über Erlebnisse im privaten wie im beruflichen/gesellschaftlichen Leben – dies immer mit einem Augenzwinkern. Heute: Seeanstoss – Positives zu Biel auf kleinster Fläche.

Bernhard Rentsch: Krawattenzwang
  • Dossier

Biel und Nidau für Besucher? Dies eine Aufgabe, die uns gelegentlich herausfordert. Das gilt für alle Einheimischen. Die Bewohner von Paris, Rom oder Wien müssen sich ja schliesslich auch überlegen, was sie von der Stadt zeigen wollen.

Der Besuch in Biel und eine Stadtführung mit ortsfremden Berufskollegen war eine solche Herausforderung. Auf den See? Da ist im März nicht viel zu erleben, da ist von der Stadt nicht viel zu sehen. In die Altstadt inklusive Überblick auf die positiven Entwicklungen? Ja, das wäre eine Möglichkeit. Biel-Ost mit den Veränderungen im Industrie- und Sportbereich? Ja, auch da gibt es spannende Ansätze. Der Entscheid fiel auf Biel-West und Nidau mit Seeanstoss.

Die Stadt Biel verändert sich auch im Westen stark – sie wächst, sie zieht Neues an, sie bietet viele spannende Chancen. Eine dieser Chance liegt am Seeufer, das seit der Expo.02 für viele unverständlicherweise nicht weiterentwickelt wurde. Der aktuelle Blick in die grossen Baugruben gleich hinter dem Bahnhof schockiert niemanden, wenn man weiss, was da Grosses entsteht: Der Campus der Berner Fachhochschule und der Switzerland Innovation Park werden schweizweit bekannt und beliebt sein. Die mächtigen Bauten werden das Quartier architektonisch nachhaltig prägen.

Rund um die Brache am See auf Nidauer Boden kann Interessierten Einblicke in bestehende und geplante Nutzungen gegeben werden. Agglolac – wie auch immer der Expopark dereinst aussieht – ist ein städtebaulich spannendes Projekt: Wie wird ein ganzes Stadtquartier komplett neu genutzt? Die Bieler Fragestellungen sind einmalig.

Erfolgreiche Nutzungen oder Zwischennutzungen sind rund herum angesiedelt. Das Konzept der Lago Lodge interessiert Besucher, der Barkenhafen mit den vielseitigen Interessen zeigt ein Stück unterschiedliche Nutzung des Seeanstosses. Und die seit Kurzem für Projekte, Organisationen oder Veranstalter zur Verfügung stehende Dispo-Halle ist ein Beispiel, wie Zwischennutzung sehr positiv inszeniert werden kann.

Die Bilanz des Besuches war für den Organisator wie für die Gäste positiv. Innerhalb der kurzen Fussdistanz  sind mehrere verschiedene Konzepte für Nutzung und Weiterentwicklung zu erleben und zu erkennen. Die Stadtfremden waren interessiert und beeindruckt. Die Einheimischen lernen: Wir dürfen das, was wir haben, durchaus mit Stolz präsentieren.


brentsch@bielertagblatt.ch
Twitter: @BernhardRentsch

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